Blick auf das spätklassizistische Zentrum des Marktfleckens und Pfarrdorfs Schramberg auf einer Lithografie von Karl Isaak Kunz (1821-1889) um das Jahr 1845 Foto: Stadtarchiv Schramberg Foto: Schwarzwälder Bote

Historisches: Museums- und Geschichtsverein lädt zu vielfältigem Jahresprogramm ein / Auftakt mit Nordstadt-Rundgang

Das 175-jährige Weihejubiläum der katholischen Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt ist der Schwerpunkt im neuen Jahresprogramm des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg.

Schramberg. Mit der neuen Reihe "Stadtspaziergang in die Vergangenheit" knüpft der Museums- und Geschichtsverein an die "Stadtspaziergänge" aus der Bewerbung um eine Landesgartenschau und aus der Entwicklung der Konzeption "Stadtumbau 2030+" an. Die dabei gebotenen Ausblicke sollen durch Rückblicke ergänzt werden, bei denen stadtgeschichtliche Zeugen ins Bewusstsein gerufen werden, die zu den örtlichen Besonderheiten gehören.

Den Auftakt bildet am morgigen Samstag, 23. März, ein "Rundgang in der Nordstadt", bei dem Oberstudienrat a.D. Günter Buchholz zum Schloss der Grafen von Bissingen und Nippenburg, zur Schramberger Majolikafabrik, zur Papierwarenfabrik Gustav Maier, zum Hammerwerk/Massemühle und zum Lichtspielhaus führen wird.

Das erste "Hirschbrunnengeflüster", ebenfalls Start einer neuen Reihe, am Freitag, 10. Mai, ist im Café Hirschbrunnen der Erinnerung an Leben und Werk der Schriftstellerin Emma Haaser (1878 bis 1950) gewidmet, die ihrer Heimatstadt und deren Sehenswürdigkeiten viele Gedichte gewidmet und die Kultur und Lebensweise von "Alt-Schramberg" in zahlreichen Erzählungen festgehalten hat.

Unter dem Titel "Hirschbrunnengeflüster" – der Begriff stammt von Emma Haaser – sollen in Zukunft einmal im Jahr in anekdotischer und unterhaltsamer Form Schramberger Geschichten dargeboten werden. Die "Emma-Haaser-Soirée" wird von Museumsleiter und Stadtarchivar Carsten Kohlmann zusammen mit dem Grafiker und Illustrator Uwe Rettkowski gestaltet und von Musikern der Schlaraffia Schramberg begleitet. Rechtzeitige Reservierung wird empfohlen.

Zum "Tag des offenen Denkmals" wird am Sonntag, 8. September, "Schramberg als Zentrum des Spätklassizismus im Schwarzwald" in den Blick genommen. "Die Stadt der Täler, Berge und Burgen ist auch eine Stätte des Klassizismus, der hier fast schulmäßig demonstriert wird", schrieb der Kunsthistoriker und Kulturreferent Egon Rieble (1925 bis 2016) in seinem Besuch "Sehen und Entdecken im Kreis Rottweil" 1980.

Bei der Führung wird Carsten Kohlmann das weithin einmalige Ensemble aus dem Schloss der Grafen von Bissingen und Nippenburg (1841/43), der katholischen Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt (1838/41) und der Schramberger Majolikafabrik (1834ff.) vorstellen.

Dem Jubiläum 175 Jahre katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt ist am Freitag, 18. Oktober, der Vortrag "Sakraler Ort – Rationaler Raum. Pfarrkirchen in der Entstehungszeit der Diözese Rottenburg" von Ingenieur Heiner Giese aus Rottenburg gewidmet.

Der Referent wurde 2007 mit einer Dissertation über dieses Thema an der Fakultät für Architektur der Universität Stuttgart promoviert. In seiner Forschungsarbeit hat sich der Referent mit der "Pfarrkirche und Königshalle" in Schramberg intensiv befasst.

Ausklingen wird das Jahresprogramm am Freitag, 6. Dezember, mit einer Buchpräsentation der neuen Geschichte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die in zwei Bänden die Geschichte der römisch-katholischen Kirche in Württemberg von den Anfängen des Christentums im frühen Mittelalter bis zu den Umbrüchen in der Gegenwart auf der Grundlage des heutigen Forschungsstands darstellt.

Vorgestellt wird die neue Diözesangeschichte durch einen der Mitautoren, Professor Dominik Burkard, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg.

Alle Veranstaltungen in Kooperation mit Stadtarchiv und Stadtmuseum sind auch für Nicht-Mitglieder offen. Die Teilnahme ist grundsätzlich kostenlos. Das Faltblatt mit dem Jahresprogramm liegt ab kommender Woche im Rathaus, in den Ortsverwaltungen und den Museen aus.