Die gähnende Leere bringt massive wirtschaftliche Einbußen. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Gastronomen, Handel und Dienstleister sind in Not

Schramberg. "In außergewöhnlichen Zeiten brauchen wir außergewöhnliche Maßnahmen", so der Tenor von HGV Schramberg und IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Sie appellieren an die Vermieter von Gewerbetreibenden, Kulanz zu zeigen.

Mit der Schließung seien die Auswirkungen der Corona-Epidemie bei kleinen Gewerbetreibenden direkt zu spüren. Das Geschäftsmodell von Händlern, Gastronomen und Dienstleistern stehe auf der Kippe. Vermieter hätten die Möglichkeit zu unterstützen, Mieten auszusetzen, zu verschieben oder zu stunden.

Die Einkommensquelle vieler Geschäfte sei bei den meisten Gewerbetreibenden komplett entfallen. Ob die angekündigten Hilfsmaßnahmen von Bund und Land genügen, sei völlig unklar. Fakt ist: Fixkosten aus Personal und Miete laufen weiter.

HGV und IHK appellieren eindringlich, jetzt den Kontakt zu suchen und gemeinsame Lösungen zu finden. Ansonsten drohten nicht nur kurzfristige, sondern strukturelle Leerstände im Stadtbild.

Die Spitzenverbände aus Wirtschaft, Kommunen und Wohnen hatten am Samstag einen gemeinsamen Appell veröffentlicht. Unter dem Stichwort "Atempause für Gewerbemieten in der Corona Krise" formulierten unter anderem der DIHK, der Verband Haus und Grund sowie der Städte und Gemeindebund eine gemeinsame Linie.

Dort heißt es unter anderem: "Über Nacht sinken Umsätze auf Null, monatliche Ausgaben für Personal, Mieten und Unterhaltung in vier-, fünf- oder sogar sechsstelliger Höhe laufen aber kaum gebremst weiter. Im Handel bindet die für das Frühjahr georderte Ware fünfstellige Anschaffungs- und Lagerkosten, kann aber jetzt nicht mehr zu den ursprünglich geplanten Preisen verkauft werden. In der Gastronomie sind Planungen unmöglich geworden.

Das Handwerk kann seine Dienstleistungen nicht erbringen. Das alles löst sehr schnell große Liquiditätsprobleme aus.

Diese für kleine und mittelständische Betriebe oft existenzbedrohende Krise schlägt unmittelbar auf die Immobilienwirtschaft durch. Denn insolvente Unternehmen fallen schlagartig als Gewerbemieter aus. Da die Zahl der Betriebe in der Krise stark sinken kann, dürfte es auch weniger Nachrücker geben als bisher möglich".