Unerwartet geschlossen blieb wegen Krankheit der Erzieherinnen am Dienstag die Kinderkrippe im Kindergarten St. Gallus Heiligenbronn. Die Gruppe für über Dreijährige wurde im Notbetrieb aufrecht erhalten, schloss aber bereits um 12 Uhr. Foto: Wegner

In St. Gallus Kindergarten melden sich vier Erzieherinnen krank. Notgruppe für ältere Kinder.

Schramberg-Heiligenbronn - Neue Überraschung für die Eltern des Kindergartens und der -krippe in Heiligenbronn: Die Krippe war am Dienstag überraschend geschlossen, für die Kindergartenkinder gab es lediglich eine Notgruppe.

Am Montag war der Kindergarten der katholischen Seelsorgeeinheit Aichhalden in Heiligenbronn wegen einer Fortbildung der Erzieherinnen schon zu, am gestrigen Dienstag meldeten sich vier Erzieherinnen krank, sodass die Krippeneltern am Morgen erfuhren, dass sie ihre Kinder wieder nach Hause mitnehmen und kurzfristig nach einer anderen Betreuungslösung suchen mussten.

Für die Kindergartenkinder hatte die Kirchengemeinde eine Lösung bis 12 Uhr organisiert – eine Teilzeitkraft und eine Auszubildende waren in dieser Zeit anwesend. Das habe bei ihr nicht ausgereicht, sagt eine Mutter. Glücklicherweise habe sie dann aber jemanden gefunden, der dann ihr Kind abgeholt habe, weil sie so früh ihre Arbeit nicht habe beenden können.

Die Mutter betont, dass sie eigentlich bisher mit der Arbeit der Erzieherinnen zufrieden gewesen sei. Jetzt, nachdem die Leiterin wegen der Untersuchung eines Vorwurfs der Kindeswohlgefährdung vorläufig freigestellt sei, komme allerdings ihr Kind viel fröhlicher und entspannter nach Hause, teilt sie die Beobachtung anderer Eltern.

Heute, Mittwoch, so Pfarrer Christian Albrecht, öffne die Krippe wieder ganz normal, die Mitarbeiterinnen seien wieder gesund. Anders sei dies beim Kindergarten. Dort seien zwei Erzieherinnen zunächst 14 Tage krank geschrieben.

Für diejenigen Eltern, die arbeiteten, sei eine Möglichkeit geschaffen worden, ihre Kinder vorläufig in Waldmössingen betreuen zu lassen. Dies sei derzeit möglich, da dort gerade nicht alle Plätze belegt seien, so der Pfarrer.

Albrecht ist "sehr zuversichtlich", ab 1. April wieder einem "normalen" Betrieb der Einrichtung anbieten zu können, obwohl drei Erzieherinnen gekündigt hatten und eine weitere ihren Vertrag auslaufen ließ. Bei den Vorstellungsgesprächen habe es gute Bewerber gegeben, die teilweise auch schon ihre Zusage gegeben hätten. Darüber hinaus verspricht der Pfarrer, dass zu allen Eltern, die Beschwerden eingebracht hätten, Kontakt gesucht werde.

Der katholische Kindergarten St. Gallus Heiligenbronn bietet eine Krippengruppe und eine Gruppe für Kinder über drei Jahren. Bereits 1954 wollte die Kirchengemeinde einen eigenen Dorfkindergarten errichten – die Bemühungen scheiterten jedoch. 1956 entschloss sich das Kloster Heiligenbronn, eine "Kinderschule" für Gehörlose und Dorfkinder aufzubauen. 1957 wurde der Kindergarten "St. Raphael" eingeweiht. 1966 folgte ein Neubau für die gehörlosen Kinder, sodass ab diesem Zeitpunkt der alte Kindergarten den Dorfkindern vorbehalten war. 1991 brachte die Ankündigung des Klosters, aus personellen Gründen keine Schwestern mehr für die Kinderbetreuung stellen zu können, neue Bewegung in alte Baupläne. Dorothea GInter wurde die erste weltliche Leiterin. 1994 wurde mit dem Neubau begonnen, der Betrieb startete 1995.

Bis zum Jahr 2012 war in einem der beiden Gruppenräume noch die Sprachheilschule der Stiftung St. Franziskus untergebracht. 2013 wurde dann die eingruppige Einrichtung der Kirchengemeinde um die Betreuungsmöglichkeit für Kinder unter drei Jahren erweitert. Träger des Kindergartens St. Gallus ist die katholische Seelsorgeeinheit Aichhalden.

Zwei eigene Betreuungseinrichtungen für Kinder in Heiligenbronn betreibt zudem die Stiftung St. Franziskus an ihren Förderzentren Hören und Sehen.