Die Bergbau-Spezialisten aus Thüringen leisten im Schramberger Bernecktal unter harten Bedingungen ganze Arbeit. Foto: Ziechaus

Hangräumung entlang der Landesstraße nach Tennenbronn läuft weiter auf Hochtouren. Hoffnung auf milderes Wetter.

Schramberg - "Die Straße hat Vorrang", nennt Kapo Lothar Walter die Marschrichtung bei den Räumarbeiten an den Hängen in der Berneck an der Landesstraße zwischen Schramberg und Tennenbronn. Bis Ende nächster Woche will er mit seinen Spezialisten die Felsen abgeräumt haben, damit die Straße nach der Ausbesserung wieder geöffnet werden kann. Ein größeres Massiv muss noch nach lockeren Felsbrocken abgesucht und die Hänge unterhalb der Felsen geräumt werden.

Auf den leicht verschneiten und gefrorenen Felsen kann momentan nicht gearbeitet werden, deshalb sind die Männer im Hang unterwegs, um an Bäumen verkeilte Steine zu lösen und ins Tal zu schicken. Bis zur Forellenstube und zum Junghans-Kraftwerk sind die Hänge bereits geräumt.

Ebenfalls beräumt wurden die Felsen an der Auffahrt zum Ramstein, weil dort die Sonne Frost verhinderte und der Einstieg möglich war. Gut 1500 Tonnen Gestein vom Fäustling bis zum Felsbrocken in der Größe eines Autos wurden schon in den Steinbruch nach Schramberg zum Zermahlen transportiert.

Der große Bagger der Firma Kaltenbacher fährt im Tal hin und her, um die Laster von Bantle und Uhl zu beladen. Zwischendurch stellt der Fahrer die Prallwände vor den Leitplanken mal kurz auf, wenn sie von den Granitbrocken umgerissen wurden. Der besonders kritische Bereich ist die Kurve vor der Ruine Berneck an der Teufelsküche.

Die steilen Felsformationen unter der Ruine müssen zum Abschluss der Räumarbeiten noch mit Stahlseilen gesichert werden, "wenn wir mit dem Nachräumen in den Geröllfeldern fertig sind".

In diesem Straßenabschnitt müssten die Steilhänge auch noch mit Sicherheitszäunen abgesichert werden, erwartete Ingenieur Andreas Menzel noch einige aufwändige Arbeiten im kommenden Jahr.

Die Felsräumung sei sehr gründlich und gut gemacht worden, lobte er den Einsatz der bis zu zwölf Arbeiter von Beton- und Monierbau Herne. "Wir kommen fast alle aus dem Bergbau in Thüringen und erkennen, wo wir ansetzen müssen", betonte Lothar Walter die große Erfahrung seiner Mannschaft. Nun hoffen alle auf ein paar Tage ohne Frost und Schnee, damit die Arbeiten gut abgeschlossen werden können und die Tennenbronner wieder auf direktem Weg nach Schramberg kommen. Auch das Heuwegle vom Tischneck zur Forellenstube soll wieder geräumt werden, wenn "Heuwegle-Franz" mit seinem Team die Steine zur Seite schaffen und den Weg zur Ruine frei macht. Ein Führungsseil ist an dem sehr schmalen Pfad schon verankert.