Die Zeremonienmeister Stefan Wolber (links) und Andreas Fus (rechts) befreien den Hansel aus seinem Kratten und befreien ihn vom Staub. Foto: Schwarzwälder Bote

Abstauben: Waldmössinger Zunft startet in die lange Fasnetssaison 2019 / 180 Gäste bei Versammlung

Häs und Larven abgestaubt und 18 Narren neu eingekleidet: Die Narrenzunft Waldmössingen ist am Dreikönigstag mit Volldampf in die lange Fasnet 2019 gestartet.

Schramberg-Waldmössingen. Weil das Gasthaus Kreuz geschlossen ist und das Sportheim im Vorjahr zu wenig Platz bot, wich die Zunft mit ihrer Gildeversammlung und dem Abstauben am Sonntagabend in die Kastellhalle aus.

Gildemeister Michael Roth begrüßte mit einem launigen "Hoorig isch dia Katz am Bauch" etwa 180 Obernarren, Ehrengäste, Wagenbauergruppen sowie Narren und bedankte sich vorab bei den Kastelrömer-Spatzen für die Übernahme der Bewirtung. Mit markanten Sprüchen und amüsanten Anekdoten führte er unterhaltsam durch die dreistündige Versammlung und ließ nie Langeweile aufkommen.

Sogleich wurde der große Kratten mit dem darin schlummernden Hansel vors Rednerpult getragen und geöffnet. Nachdem Zeremonienmeister Andreas Fus kräftig am Gschell zog, Häs und Larve mit dem Staubwedel säuberte, rekelte und schüttelte sich der Hansel, ehe er aus der engen Behausung heraustrat und die ersten Sprünge wagte. Ausgestattet mit einer Stange Brezeln ertönte der erste Narrenmarsch 2019. Bereits nachmittags wurden die Kleidle bei den Obernarren zuhause abgestaubt.

Über die Neueinkleidung von 18 kleinen und großen Narren freute sich der Gildechef besonders. Das habe es in seiner langjährigen Amtszeit noch nie gegeben. Auch nicht, dass eine Familie gleich vier Häs auf einmal kaufe.

Roth stellte die "Neuen" namentlich vor und erzählte zu jedem Mitglied eine kurze (Lebens)-Geschichte. Da unter den neuen Hästrägern auch einige Auswärtige mit Waldmössinger Wurzeln waren, bestätigten den Gildemeister darin, dass die Zunft gute Arbeit leiste.

Beim Kleidleteam mit Chef Willi Wentzel und weiteren Personen bedankte sich Roth mit einer Lobrede. In seinem Jahresrückblick streifte er nochmals die Aktivitäten des vergangenen Jahres, in dem die Waldmössinger Narren insgesamt auf 819 Auftritte kamen. Die höchste Beteiligung gab es beim Ring-Umzug in Hochmössingen mit 187 Hansel, Jockele und Schantle. 119 waren es beim eigenen Umzug am Fasnetsonntag und beim Jubiläumsumzug der Katzenzunft Hardt waren 117 Hästräger aus "Sauwadelhausen" vertreten.

Bei den Auftritten wurden 6100 Brezeln, 465 Kilogramm Orangen, 400 Kilogramm Gutsle und 62 Kilogramm Erdnüsse an die Besucher verteilt. "Es ist viel gelaufen übers Jahr und nichts passiert, da können wir sehr zufrieden sein", resümierte der Gildemeister, der insgesamt 17 Häsbesitzer für mehrmaliges Springen auszeichnete. Die Anzahl der Sprünge bezieht sich dabei nicht nur auf die Besitzer, da diese ihre Kleidle auch verleihen.

Mit Bronze geehrt wurden: Steve Bippus, Bernd Wagner, Birgit Schneider, Bianca Plaszewski, Dirk Baier (je 45 Sprünge), Sandra Fus (48), Simone Grieshaber (51), Raphael Hauser (55).

Silber erhielten: Rainer Hauser (67), Sandra Fus, Sylvia Keller (je 68).

Zu Gold sprangen Bernd Bantle, Sigune Notheis, Willi Wentzel (je 99), Helmut Hauser (101) und Manfred Hess (111).

Die Hanseltrophäe gab es für Sabine und Elmar Haas (je 166) und Bernd Bantle (167).