Es könnte bald passieren, dass in Schramberg derartige Schilder aufgestellt werden. Das passt den wenigsten. Mit ihrer Veranstaltung zur geplanten Umweltzone traf der CDU-Stadtverband den Nerv vieler Schramberger. Foto: Agentur

Infoveranstaltung des CDU-Stadtverbandes. Bürger sprechen sich gegen Fahrverbot in Talstadt aus.

Schramberg - Eine Umweltzone für Schramberg? Mit dieser Frage beschäftigte sich der CDU-Stadtverband bei einer Informationsveranstaltung im Tagungsraum der Autosammlung Steim. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die Bürger sprachen sich dagegen aus.

 

Um die vom Regierungspräsidium angedachte Idee zu verhindern, brauche es den Einsatz vieler, so Clemens Maurer, Vorsitzender der Christdemokraten. Eine Umweltzone würde Touristen abhalten nach Schramberg zu fahren und der Schaden wäre für Gewerbetreibende durch die Fahrverbote enorm.

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit

Zu Beginn hatte Fachbereichsleiter Peter Weisser mit einem Vortrag zum Luftreinhalteplan und der Entwicklung in den vergangenen Wochen die Grundlagen geschaffen für die dann sehr sachliche, aber mit viel Herzblut geführte Diskussion.

Was dabei ins Auge stach: Selbst im Jahr 2014 würden nach der Prognose die Grenzwerte für die Stickstoffdioxidbelastung grade so erreicht. Mehr aber nicht. Und bei den möglichen Maßnahmen, die getroffen werden können, ist vom „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“ die Rede. Die aber wurde in der Runde nicht nur angezweifelt, sondern mit einer Reihe von guten Argumenten bestritten.

"Wer beispielsweise von Lauterbach nach Sulgen zum Arbeiten fährt, und das ist ja nun mal keine abwegige Annahme, fährt dann statt neun Kilometer 31", so Peter Weisser mit dem Hinweis auf die nicht geeigneten Ausweichrouten. Zwar sehen die Christdemokraten die berechtigten Interessen der Anlieger in der Oberndorfer Straße nach guter Luft, nach einer gesunden Umwelt, doch mit der Umweltzone ist ihnen nicht gedient – und auch sonst niemandem, so die Meinung der CDU. Die zahlreichen Wortbeiträge zeigten, dass die Schramberger nicht nur einfach diesen "Irrsinn" (so ein Teilnehmer) ablehnen, sondern unter der Überschrift "Was bieten wir an" nach anderen Wegen suchen.

Ein Knackpunkt: Die Ampelanlage am Paradiesplatz, die dazu führt, dass durch das Hochschalten genau an der Messstelle die zu hohe Belastung entsteht. Was würde helfen? Die Talstadtumfahrung, an diesem Abend immer wieder ins Gespräch gebracht. Und dafür will Gunther Philipp mittels Unterschriftenliste "Gegen die Umweltzone. Für die Talstadtumfahrung" mobilisieren. Keine Frage, dass die Besucher der Veranstaltung sich gerne auf ihr eintrugen. Nun aber gelte es aktiv zu werden, so Clemens Maurer als Vorsitzender Schramberger Christdemokraten.

Er forderte die Anwesenden auf, Stellungnahmen abzugeben, Einsprüche einzureichen, zeigen, dass die Schramberger nicht bereit sind, diese Verringerung der Lebensqualität hinzunehmen.