Amnesty.Gruppe an Aktion beteiligt: Menschenrechte kennen keine Grenzen / 23 000 Tote seit 2000 als Mahnung

Schramberg. Es ist eine entsetzlich hohe Zahl, so amnesty international: 23 000 Menschen sind offiziellen Schätzungen zufolge seit dem Jahr 2000 auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen. Die Flüchtlinge hofften, in Europa Schutz zu finden und ein neues Leben beginnen zu können. Doch stattdessen kenterten sie mit völlig überfüllten Booten auf dem Meer und ertranken. Oder sie erstickten zusammengepfercht in LKW-Containern. "23 000 Menschen – Männer, Frauen und Kinder – die aus ihrer Heimat fliehen mussten vor Krieg, Verfolgung und Armut", sagt Robert Bühler von der Schramberger Amnesty International (AI) Gruppe.

Ein aktueller Bericht von Amnesty dokumentiere, wie Flüchtlingen an den EU-Grenzen mit Gewalt begegnet wird. Begründet werde es zumeist damit, dass Europa bereits einen hohen Anteil an Flüchtlingen zu verkraften habe. Die meisten Flüchtlinge verließen ihre Herkunftsregion jedoch nicht, nur ein kleiner Bruchteil erreiche die EU. Das höchste Flüchtlingsaufkommen hatten 2013 Länder wie Pakistan, Iran, Libanon, Jordanien, die Türkei, der Tschad, Äthiopien, China und die USA. So haben seit Beginn der Syrienkrise mehr als 2,9 Millionen Syrer ihr Land verlassen. Nur 96 000 erreichten bis April diesen Jahres Europa, um dort Schutz zu suchen.

Zum nationalen Flüchtlingstages am 24. September zeigt Amnesty mit einer kreativen Installation in Berlin die menschenunwürdigen Zustände an Europas Außengrenzen. Mit Tausenden von gefalteten Papierbooten will die Menschenrechtsorganisation einen besseren Flüchtlingsschutz einfordern. Quer durch Deutschland haben über den Sommer Menschenrechtsaktivisten schon unzählige Boote gefaltet. So auch die Mitglieder der Schramberger Gruppe. Bei Anne-Marie Beaurier-Storz (ambs53@ gmx.de) können vorbereitete Bastelbögen per E-Mail angefordert werden. Kritisch bewertet die Schramberger Gruppe auch die derzeitigen Bemühungen, Mazedonien, Serbien und Bosnien-Herzegowina als so genannte "sichere Herkunftsstaaten" einstufen. In so bezeichneten Ländern droht Menschen angeblich weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung. Doch das trifft nach Informationen von Amnesty nicht für alle Menschen in diesen Ländern zu. Es gebe dort immer noch Menschenrechtsverletzungen.