Mit einem bunten und abwechslungsreichen Programm unterhalten der AE und die Stadtmusik ihr Publikum. Fotos: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: AE und Stadtmusik richten Ball aus

Der Alternative Elferrat und die Stadtmusik Schramberg haben nichts gemeinsam? Wer das dachte, der ist beim AE-Ball in der Braustube Schraivogel eines Besseren belehrt worden.

Schramberg. Gemeinsam begeisterten der AE und die Stadtmusiker ihr Publikum mit einem bunten und abwechslungsreichen Programm. Da die Stadtmusik aufgrund des Fasnetskonzerts ihren traditionellen Kappenabend dieses Jahr ausfallen ließ, quartierten sich die musikalischen Fasnetswütigen kurzerhand auf dem AE-Ball ein. Der ganze Abend stand unter dem Motto "AE mietz Stadtmusik". Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Rollen getauscht

Die Alternativen Elferräte und Vertreter der Stadtmusik schlüpften in die Rolle der jeweils anderen und die Gäste bekamen live zu spüren, wie sich das anhört, wenn Alternative Elferräte voller Begeisterung in Musikinstrumente pusten und Stadtmusiker mit "Narri Narro"-Rufen und AE-Kappen durch den Raum marschieren.

Bernd Dieterle vom AE begrüßte alle Fasnetswütigen und die seiner Aussage nach "weltbeste Stadtmusik", gemeinsam mit Stadtmusiker Tobias Dold moderierte er den Abend mit viel Humor und beide sorgten für einige Lacher beim Publikum. Neben landespolitischen Streitfragen wurden vor allem kommunalpolitische Angelegenheiten aufs Korn genommen. Dabei wurde auch vor der Oberbürgermeisterin nicht Halt gemacht.

Die Familienband Edelweiß Echo sorgte mit Schunkelrunden und Fasnetshits für den Großteil der musikalischen Umrahmung des Abends. Die Gäste legten dazu eine heiße Sohle auf das Parkett. Ab und an griffen die Stadtmusiker zu ihren Instrumenten, etwa beim sehr unkonventionellen Brezelsegen, bei dem Bach-na-Hansel, Stadtmusik-Brüele und AE-Narros durch den Raum sprangen und Süßigkeiten verteilten.

Sven "Smurf" Kindler reiste als Greta Thunberg per Zuber aus dem hohen Norden an. Denn "fährst du Zuber statt SUV, machst du auch das Klima net hie". Mit viel Witz erzählte die Zuber-Klimaaktivistin von der Entstehung der Talstadtumfahrung aufgrund eines Umwegs mit dem Zuber und wie das Wechselgeld im "Spunden" von einer Umleitung der Berneck gewaschen werde. Auch die Kommunalpolitiker und die "mit Absenz glänzende" Oberbürgermeisterin wurden von "ihr" aufs Korn genommen.

In Anspielung auf den Baby-Boom der Stadtmusik im vergangenen Jahr traten AE und Stadtmusik bei einem Baby-Brei-Wettessen gegeneinander an. Und das Männer-Stadtmusik-Ballett unter der Leitung von Jonas Huber begeisterte die Gäste mit einem einfallsreichen Tanz bei dem auch viel schauspielerisches Talent gefragt war. Tobias Dold erzählte als Autofreak von seinen Liebesbeziehungen – zu den Frauen wie auch zu seinen Wagen. Und als Frankreich-Urlauber erklärte er, wie man am besten Schnecken kauft und diese transportiert.

Als Bernard berichtete Bernd Dieterle von seinen Fasnets-Erlebnissen als Auswärtiger in Talstadt und Umgebung. Der "weltbesten Stadtmusik" huldigte er mit einer "Ode an die Stadtmusik", ganz zur Freude der Musiker. Die beiden Stadtmusiker Peter Flaig und Dominik Dieterle sorgten mit ihren selbstgedichteten Liedern für einige Lacher beim Publikum. Denn wenn man nicht weiß, auf wie viel Grad die Waschmaschine eingestellt wird, wenn man Hunger hat und das Spiegelei in der Pfanne verbrennt oder wenn man sterbenskrank im Bett liegt, dann fragt man sich: "Wo isch d’ Mamma, jo wo isch d’ Mamma?" Gegen die Ansteckungsgefahr beim Corona-Virus hatten die beiden auch eine super Lösung parat: "Wenn de täglich deine Spätzle isch, hot Corona keine Chance". Aber auch "Krustebrate, Flädlesupp’ und Maultasche in der Brüh" sind laut den beiden die beste Präventionsstrategie, die es im "Schwobeländle" gibt.

Zum Abschluss betonten die Alternativen Elferräte in ihrem Lied, dass ihnen die Fasnet in anderen Orten völlig egal sei. Im Refrain stimmten dann alle Gäste lautstark mit ein. Bei der Zugabe war der Name Programm, denn "Es geht nichts über ein gemeinsam gesungenes Lied". Das gefiel den Gästen so gut, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten.

Schließlich verabschiedete sich der Alternative Elferrat mit "Hoorig isch dia Katz und de Wauwau" von ihren Gästen und ihren musikalischen Freunden. Nach diesem gelungenen Abend ist allen Besuchern klar: Der Alternative Elferrat und die Stadtmusik Schramberg teilen mehr als die gemeinsame Liebe zur Schramberger Fasnet.