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Schramberg schließt sich Streik am Freitag an. Schülerbewegung startet um 13.30 Uhr.

Schramberg - Gleich mehrere Veranstaltungen drehen sich in den kommenden Tagen, vor allem aber am Freitag, 20. September, in Schramberg um den Klimaschutz. Am 20. September tagt das Klimakabinett in Berlin. "Fridays for Future" fordert die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und eine vernünftige Klimapolitik. Auch Schramberg schließt sich dem globalen Streik dieses Tages an.

"Wir alle unterstützen den Gedanken von ›Fridays for Future‹ und sind aus diesem Grund oft nach Rottweil gefahren, da dort die nächste Demonstration war, und haben selbst daran teilgehabt", erklären die Organisatoren. Allerdings sei ihnen hierbei aufgefallen, dass viele, die diese Idee unterstützten, nicht gekommen seien, da es mit dem Bus teilweise umständlich gewesen und zudem für Schüler, die keine Busfahrkarte besäßen, auch relativ teuer sei, nach Rottweil zu fahren.

"Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, eine Demonstration in Schramberg zu organisieren, um mehr Menschen die Möglichkeit zu bieten, auch teilzunehmen", so die Organisatoren. Zudem solle damit die Reichweite von "Fridays for Future" vergrößert werden und die Wünsche auf kommunaler Ebene angebracht werden, damit der Stadt die Möglichkeit geboten sei, Dinge zu ändern und so das Klima zu verbessern.

Organisatoren freuen sich über Teilnahme jedes Einzelnen

"Wir demonstrieren, ohne die Schule zu schwänzen. Aus diesem Grund findet unsere erste Demonstration mit anschließender Kundgebung auf dem Rathausplatz mittags statt", heißt es seitens des Teams. Damit soll auch eine Akzeptanz in der Stadt erreicht werden. Wenn diese Demonstration Erfolg habe, sei es aber natürlich auf längere Zeit gesehen so, dass auch morgens demonstriert werden solle, da "Fridays for Future" eigentlich ein Schulstreik sei.

Die Demonstration am 20. September beginnt um 13.30 Uhr gegenüber des Gymnasiums an der Heilig-Geist-Kirche. Von dort aus begibt sich der Zug die Berneckstraße entlang bis zum City Center, dann weiter in die Stadt hinein und durch die Fußgängerzone bis zum vorderen Rathausplatz, wo sich dem Ganzen eine Kundgebung anschließt.

"Bei der Kundgebung werden vorab geplante Reden gehalten. Aber auch jeder Einzelne hat auf dem Rathausplatz die Möglichkeit, das Wort zu ergreifen und zu sprechen", betonen die Organisatoren. Es gelte, selbst aktiv zu werden und Partei zu ergreifen, damit der Planet Erde, auf welchem alle Menschen lebten, weiter eine Chance habe zu "überleben". Es dürfe nicht sein, dass in einigen Jahren ein Großteil des Planeten aus Müll bestehe und nicht mehr lebenswert sei. Über die Teilnahme jedes Einzelnen, egal welchen Alters, an der Demonstration mit anschließender Kundgebung freuen sich die Organisatoren.

Die Bewegung von Schülern, die sich um die Zukunft des Planeten Erde und der Umwelt sorgen, in der sie künftig leben werden, werde inzwischen von weiten Teilen der Bevölkerung getragen und unter verschiedenen Titeln ("Parents for Future", "Churches for Future" und andere) engagierten sich unzählige Menschen für den Klimaschutz, heißt es in einer Mitteilung der Schramberger katholischen und evangelischen Kirchengemeinde.

Kirchenglocken läuten fünf Minuten lang

"Wir als katholische und evangelische Kirchengemeinde in Schramberg sehen die Bewahrung der Schöpfung als eine der wesentlichen Aufgaben unserer Zeit an und unterstützen diesen Prozess." Zum Zeichen dafür, dass es – was den Klimaschutz angeht – fünf vor zwölf sei, würden am Freitag, 20. September, die Kirchenglocken der katholischen und evangelischen Kirchen in der Talstadt von 11.55 bis 12 Uhr läuten. Im Anschluss an das Glockengeläut laden die Kirchengemeinden zur ökumenischen Andacht mit den beiden Stadtpfarrern Rüdiger Kocholl und Martina Schlagenhauf in die evangelische Stadtkirche in Schramberg ein.

"Lange haben wir Menschen uns als die Krone in Gottes Schöpfung verstanden, mit dem Recht, die Natur, die Pflanzen und die Tiere um uns herum zu beherrschen, zu nutzen, sie uns zu unterwerfen und auszubeuten. Es ist an der Zeit, uns als Teil der gesamten Schöpfung wahrzunehmen, eingebettet in das Ökosystems ›Erde‹ mit seiner von Gott geschaffenen Vielfalt", heißt es weiter.

"Mit dem Fünf-vor-Zwölf-Läuten und der Einladung zur ökumenischen Andacht ›Prayers for Future‹ machen wir deutlich, dass die Botschaft von Gottes Liebe zur Welt und seiner Schöpfung nicht nur für enge Kirchenmauern bestimmt ist, sondern hinaus muss zu den Menschen."

Baumpflanzungen für die Umwelt

Mit der Schülerbewegung "Fridays for Future" sei noch mal deutlich präsenter geworden, was die Bio-Landwirtschaft schon von Anfang bewegt hat: Die Arbeit für eine nachhaltige Lebensweise und den Schutz der Umwelt, des Klimas und damit die Zukunft für kommende Generationen, betont Dorothee Nagel vom Naturladen. Dort gibt es passend zum Thema eine Spendensammlung für "Plant for the Planet".

Diese auch in Schramberg schon seit Jahren aktive Organisation pflanzt Bäume für den Schutz des Klimas. Der Naturladen Schramberg wird die Spenden, die im Laufe des 20. September im Laden eingehen, verdoppeln und so für neue Kohlendioxid-Senken sorgen.

Ausbildung zum Klimabotschafter

Das Juks³ und die Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet bieten zudem am Samstag, 12. Oktober, einen kostenlosen Aktionstag zur Klimakrise an. So wird an diesem Tag in Schramberg an der Peter-Meyer-Schule von 9 bis 17.30 Uhr eine kostenlose Klimabotschafter-Akademie angeboten. Dabei bilden bereits aktive Klimabotschafter neue Kinder zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit aus, pflanzen gemeinsam Bäume und lernen Spannendes zum Klimaschutz.

Mitmachen können Kinder zwischen neun und 13 Jahren. In der Akademie lernen die Kinder ganz konkret, wie die Klimakrise ihre Zukunft und das Leben von Menschen weltweit bedroht, schreibt das Juks³ in seiner Einladung. Das hören sie nicht von einem Erwachsenen, sondern von anderen Kindern. Sie entwickeln in Gruppen selbst Aktionen für ihre Zukunft und pflanzen mit ihren eigenen Händen Bäume.

Ein Rhetoriktraining schult sie im selbstsicheren Auftreten – denn als Botschafter hätten sie ja eine Botschaft, die sie hinaustragen wollten.

Die Akademien sind als offizielle Maßnahme der UN-Dekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet und werden vom Bundesumweltministerium empfohlen.

Kinder können sich online unter diesem Link oder beim Juks³ unter der Telefonnummer 07422/2 95 83 kostenlos anmelden. Interessierte Lehrer und Eltern können sich als Begleitperson ebenfalls anmelden.