Die neuen Hästräger stellen sich dem Publikum ohne Maske vor. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Abstauben und Gildeversammlung in Kastellhalle / Simone Grieshaber und Gabriel Munz neu im Ausschuss

Schramberg-Waldmössingen (lh). Nachmittags unterwegs in den Häusern der Obernarren, abends bei der Gildeversammlung in der Kastellhalle den Hansel abgestaubt. Wie vielerorts haben am Dreikönigstag auch die Waldmössinger Narren die schwäbisch-alemannische Fasnet eingeläutet.

Hinsichtlich der erschienenen Mitglieder zeigte sich Gildechef Michael Roth in bester Redner-Laune und stellte zehn neu eingekleidete Jockele, zwei Hansel und einen Schantle einzeln vor. Nicht wenige wunderten sich darüber, aus welchen Quellen der Gildemeister schöpfte, um über den beruflichen und familiären Stand der Neuen so genau Bescheid zu wissen. In den Infos steckte auch die eine und andere Anekdote, die Anlass zum Schmunzeln gab.

Obwohl der Hansel im geöffneten Kratten lediglich 307 Tage in seinem Verließ verbringen musste, schienen dessen Glieder gänzlich erstarrt zu sein. Elferrat Jürgen Moosmann fühlte deshalb den Puls am Hals, um bei positivem Befund das Häs ausgiebig mit dem Wedel abzustauben. Und siehe da: Der Hansel erwachte zu neuem Leben und steckte vor Freude die Arme weit aus.

Mit einem Stecken voller Brezeln war es für den Hansel eine Leichtigkeit, bei den ihm zurückhallenden Narrenspruch "ond net nau am Schwanz" seine Ware in den Tischreihen loszuwerden.

Der Gildemeister berichtete von den Veranstaltungen des vergangenen Jahres. "Beim Narrentreffen in Bösingen waren wir mit 211 Narren vertreten. Das war Rekord und gab ein prachtvolles Bild ab", lobte Roth. Insgesamt kamen die Hästräger 2019 auf 877 Auftritte, so viel wie noch nie. Dabei wurden 6880 Brezeln, 675 Kilogramm Orangen, 440 Kilo Gutsle und 120 Kilo Erdnüsse unters Narrenvolk verteilt.

Die meisten Sprünge im Hansel hatte Ellen Hess. Manuel Schneider trat ein Dutzend Mal im Jockele auf und Schantle Hans-Peter Geiger kam auf neun Einsätze. Derzeit gehören der Zunft 374 Kleidlesträger an, aufgeteilt in 176 Hansel, 143 Jockele und 55 Schantle. Hinzu kommen zwölf zunfteigene Kleidle. Roths Ziel ist es, bald die 400er-Marke zu knacken. Bei den Wahlen des Gildeausschusses wurden die Amtsträger Valentin Munz, Simon Munz, Gabriel Keller, Diana Häring, Gabriele Hangst (alle auf vier Jahre) und Willi Wenzel (auf zwei Jahre) wiedergewählt. Neu ins Gremium stoßen Simone Grieshaber und Gabriel Munz für jeweils vier Jahre.

Zu den wichtigen anstehenden Terminen wies Roth auf die Sprungprobe am Mittwoch, 15. Januar, in der Kastellhalle hin, zu der vor allem jüngere Hästräger kommen sollten. Am Freitag, 17. Januar, steigt die Partynacht zur Fasneteröffnung in der Kastellhalle. Am Mittwoch, 22. Januar, ist großes Gutslemischen bei Michael Roth und vom 31. Januar bis 2. Februar sind die "Goarnete" mehrmals beim Narrentreffen in Boll zu Gast.

Unter dem Motto "Im Dschungel ist was los" wird am 15. Februar zum Zunftball eingeladen. Am Schmotzigen Dunschtig (20. Februar) findet die Schlüsselübergabe mit Fahnenhissen in der Ortsmitte statt. Dort startet auch der Kinderumzug am Samstag, 22. Februar, mit anschließendem Kinderball in der Kastellhalle.

Höhepunkt der närrischen Hochfesttage ist der große Umzug am Sonntag, 23. Februar, mit anschließender Straßenfasnet. Am Vormittag gibt es eine Narrenmesse. Im Fokus hat die Zunft bereits das große Narrentreffen des Narrenrings Oberer Neckar, das sie nach zuletzt 2009 vom 11. bis 14. Februar 2022 wieder als Gastgeber ausrichtet.

20 Häsbesitzer oder deren Ausleiher wurden in der Ewigen-Liste ausgezeichnet.  Bronze: Dennis Bantle (44 Sprünge), Susanne Mager (44), Elias Khazoum (Jockele und Hansel je 45), Susanne Kimmich (46), Hans-Peter Geiger (47) und Lena Zawodnik (51).  Silber: Tanja Munz (66), Peter Färber (66), Markus Ruf (67), Udo Moser (67), Ulrike Riester (69), Birgit Maurer (71) und Nina Werner (84).  Gold: Luitgard Müller (99), Gabriele Hangst (100) und Manuel Schneider (104).  Große Ehrung (Miniatur-Narrenfigur): Simon Schmid (166), Bernd Roth (167) und Gabriel Keller (168).