Das restlos vergammelte alte Freibad soll 2012 endlich von der Bildfläche verschwinden. Dafür kalkulieren die Stadtwerke sogar einen Verlust in ihrer Jahresbilanz ein. Foto: Reutter

Stadtwerke planen Abbruch für 2012 ein. Betrieb rechnet mit 381.000 Euro Abmangel.

Schramberg - Deutlich höher als in diesem Jahr soll 2012 der Abmangel des Eigenbetriebs Stadtwerke ausfallen. In dem zu den Haushaltsberatungen vorgelegten Plan wird das Unternehmensergebnis auf ein Minus von 381 000 Euro beziffert.

Einer der Hauptgründe für diese Summe ist auch der vorgesehene Abbruch des bereits vor Jahren geschlossenen Schramberger Freibads, der auf rund 200.000 Euro kalkuliert ist. Zudem sinkt der Beteiliungsertrag aus der Stadtwerke GmbH & Co KG, da der Jahresüberschuss 2012 nicht komplett ausgeschüttet werden soll. Vorgesehen ist, die einbehaltenen Gewinnanteile in Investitionen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zu verwenden, um so die Ertragssituation langfristig zu stabilisieren. Positiv hat sich das Parkhaus entwickelt: Die Zahl der Kurzparker stabilisiert sich.

Der Jahresfehlbetrag von 381 000 Euro für 2012 resultiert aus Einnahmen und Ausgaben des Finanzplans auf jeweils 7,27 Millionen Euro sowie auf den Erträgen der Erfolgsplans auf 5,9 Millionen Euro und in dessen Aufwendungen von 6,3 Millionen Euro.

Im Abwasserbereich wird der Darlehensstand im kommenden Jahr um 4,4 auf 29,2 Millionen Euro steigen. Beim Parkhaus und den Bädern verringert sich der Schuldenstand um 0,7 auf 5,2 Millionen Euro.

Im Gesamtbetrieb soll sich der Schuldenstand zum Jahresende 2012 um 3,7 Millionen Euro auf 34,4 Millionen Euro erhöhen. Dies bedeutet allein aus dem Bereich Stadtwerke eine Pro-Kopf-Verschuldung pro Einwohner in Höhe von 1560 Euro (aus dem städtischen Haushalt kommen nochmals 490 Euro pro Einwohner hinzu).

Während Strom, Erdgas, Wasser und Wärme über den Beteiligungsertrag wesentlich zu den Einnahmen der Stadtwerke beitragen, weist der Abwasserbereich ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Im Bäderbereich wird ein Verlust von 1,04 Millionen Euro eingeplant, im Parkhaus ein Abmangel von 90.000 Euro.

Die Neukalkulation der Abwassergebühren ergibt eine Erhöhung der Kosten nach dem Frischwassermaßstab von 2,47 Euro pro Kubikmeter auf 2,53 Euro pro Kubikmeter und der Niederschlagsgebühr von 0,37 Euro pro Quadratmeter auf 0,39 Euro pro Quadratmeter.

Die Abschreibungen steigen 2012 gegenüber dem Planwert 2011 weiter um 6,6 Prozent auf 1,39 Millionen Euro an. Die geplanten Investitionen in Höhe von 4,8 Millionen Euro übersteigen die Abschreibungen deutlich. Schwerpunkte der Investitionen, die hauptsächlich im Abwasserbereich getätigt werden, sind der erste Bauabschnitt dess Wohngebiets Holderstauden/Seele, mit 420.000 Euro, der Neubau des Sammlers im Gewerbegebiet Tennenbronn mit 400 000 Euro, der Kanal und Regenüberlauf Paradiesplatz mit 350 000 Euro, die allgemeine Sanierung der Kanäle mit Inlinertechnik in Höhe von 300 000 Euro und die Sanierung des Kanals in der Berneckstraße mit 300.000 Euro.