Der vermutete Thöshof in der Lauterbacher Straße Foto: Stadtarchiv Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgervereine: Auf der Suche nach dem im Urbar genannten Anwesen / Lage derzeit weiter offen

Beim traditionellen Kilbe-Essen des Freiamtes Tös konnte Schultheiß Reichert im 123. Vereinsjahr wiederum 40 Mitglieder und Gäste im "Zum Frieder" in Waldmössingen begrüßen.

Schramberg. In seiner Begrüßungsansprache berichtete er von neuen Mitgliedern, die er gewinnen konnte und von einer fotografischen Entdeckung zu einer immer wieder gestellten Frage aus dem Tös, wo denn der Thöshof einst stand.

Aus dem Stadtarchiv erhielt das Freiamt zu dieser Frage jüngst von Stadtarchivar Carsten Kohlmann ein älteres Bild, welches das Gebäude in der Lauterbacher Straße 47 zeigt. Auf dem schwarz-weißen Foto erkennt man ein landwirtschaftlich wirkendes Gebäude unterhalb des sogenannten Städtischen Baues. Der Thöshof war ja schon in dem Urbar des Rochus Merz ausgewiesen. Also müsste das gesuchte Gebäude schon über 470 Jahre alt sein. Und beim herumgereichten Bild wurde auch sein solches Alter vermutet. Da es bei den Anwesenden auch teilweise andere Vermutungen gab, bleibt die Frage aber weiterhin offen. Vielleicht verschafft ein Blick ins Grundbuch mehr Klarheit und eine Besichtigung des Gewölbes unter dem städtischen Bau könnte Aufschluss geben, ob nicht dort ehemals der gesuchte Hof gestanden haben könnte.

Nach dem ausgezeichneten Essen wurde wie schon seit mehreren Jahren üblich wieder ein literarischer Nachtisch vorgetragen. Das mundartliche Gedicht der Schramberger Dichterin Karoline Grüner (1857 – 1929) von der Reise des Trombächles über den Lauterbach die Schiltach und die Kinzig hinab in den Rhein bis Mannheim faszinierte die aufmerksamen Zuhörer. Der Trombach ist ja schließlich den Freiämtlern im Tös im wahrsten Sinne des Wortes auch räumlich sehr naheliegend.

Im Freiamt freut man sich jetzt auf die Übergabe der vier großen Erinnerungsbilder an die RegioDocs-Ärztepraxis im neuen MedZentrum Ende November. Zu diesem Termin hat auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ihr Kommen zugesagt. Die großen Bilder sollen künftig an die ehemaligen Gebäude auf dem Grundstück des MedZentrums erinnern.