Vorsitzende Barbara Kunst (links), ihre Stellvertreterin Barbara Olowinsky (rechts) und Geschäftsführerin Annika Erath blicken auf die Aktionswochen zurück. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Viel Arbeit in die Frauen- und Mädchenwochen gesteckt / Junge Leute anders ansprechen

Kabarett, Vorträge, Kräuterwanderung und Heimwerker-Workshop – die Mädchen- und Frauenwochen des Frauenbeirats waren gespickt mit vielen Angeboten. "Das Ergebnis war toll", sagen die Verantwortlichen, die sich aber auch selbstkritisch zeigen.

Schramberg. Frauenbeiratsvorsitzende Barbara Kunst, ihre Stellvertreterin Barbara Olowinsky und Geschäftsführerin Annika Erath ziehen ein positives Fazit zu den Mädchen- und Frauenwochen. Dennoch geben sie zu: "Es war viel Arbeit. Wir haben das etwas unterschätzt."

Den Auftakt der Aktionswochen "Frauenzeit" machte der Weltgebetstag am 2. März, den Schlusspunkt setzten das Theaterstück "Hildegard von Bingen" und ein Gottesdienst Ende April. Acht Wochen mit vielen Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen. "Wir waren mutig, weil uns nicht klar war, dass zwei Monate viel sind", sagt Olowinsky mit etwas Abstand.

Es waren die zehnten Aktionswochen, die der Schramberger Frauenbeirat initiiert hat – aber die ersten seit etlichen Jahren. Deshalb habe bei gewissen Dingen die Routine gefehlt, sagt Kunst. Beim Erstellen des Flyers mit einer Übersicht über alle Veranstaltungen beispielsweise: "Das hat viel Zeit geschluckt", erinnert sich Erath. Olowinsky nennt als Beispiel die Schreibaktion für junge Mädchen, bei der am Ende ein Buch mit allen Beiträgen entstanden ist. "Das hat viel Zeit, Kraft und Hirnschmalz gekostet", sagt sie.

Mit der Schreibaktion, aber auch bei Veranstaltungen wie dem Trickfilmstudio oder dem Selbstbehauptungskurs wollte der Frauenbeirat bewusst Mädchen und junge Frauen ansprechen. Das hat nur in Teilen geklappt, einige Kurse sind ausgefallen, weil sich niemand angemeldet hatte. "Wir müssen junge Leute anders ansprechen", nimmt Erath als Erkenntnis mit. Beispielsweise könnten Mädchen über Kooperationen mit Schulen auf die Aktionen aufmerksam gemacht werden.

Viel Lob für breites Spektrum

Es gab aber auch Veranstaltungen, die Mädchen und Frauen allen Alters angesprochen haben: "Beim Crashkurs Heimwerken und in der Schmuckwerkstatt waren Mütter mit ihren Töchtern und Omas mit ihren Enkelinnen da", erzählt Olowinsky.

Nach ihren persönlichen Überraschungen bei den Aktionswochen gefragt, müssen die drei – wohl auch ob der Fülle des Erlebten –, einen Moment überlegen. Kunst habe sich besonders gefreut, dass die Veranstaltungen, mit denen sich der katholische Frauenbund beteiligte, "alle besser besucht waren als gedacht". Es sei gelungen, "auch Frauen zu erreichen, die wir sonst nicht erreichen". Erath nennt als Überraschungen das internationale Frauenfest und den Vortrag zur Steuerklasse Fünf. "Das Thema hört sich trocken an, aber der Vortrag war lebhaft und sehr alltagsnah", erinnert sie sich.

"Die Veranstaltung ›Kirche anders‹ hat mich sehr angesprochen", sagt Olowinsky – der offene Gottesdienst sei gerade im Trubel der Aktionswochen eine gute Gelegenheit gewesen, um herunterzukommen. Auch das Theater zum Abschluss sei ein echter Höhepunkt gewesen: "So voll habe ich den Bärensaal seit vielen Jahren nicht mehr gesehen", sagt Olowinsky nicht ohne Stolz.

Die Rückmeldungen von außen seien allesamt gut gewesen. Für das breite Spektrum an Angeboten habe es öfters Lob gegeben, so Olowinsky. "Die Aktionswochen haben den Frauenbeirat wieder etwas mehr ins öffentliche Bewusstsein geholt", sieht Erath noch mehr Positives.

Und doch, trotz der vielen tollen Veranstaltungen soll es im kommenden Jahr keine Aktionswochen geben, "zumindest nicht in diesem Umfang", sagt Kunst. Derzeit liefen Überlegungen, ob – auch im Hinblick auf die 2019 anstehenden Kommunalwahlen – das Jubiläum zu 100 Jahren Frauenwahlrecht thematisch aufgegriffen werden soll. Es sei denkbar, alle zwei, drei Jahre Mädchen- und Frauenwochen in größerem Umfang zu organisieren, sagt Kunst.