Die Stadt will das Gelände (im Hintergrund) für den erforderlichen Parkplatz beim Neubau einer Halle in Tennenbronn aus Kostengründen nicht mehr erwerben. Die Ortsverwaltung hat alle Verhandlungen beendet, nachdem den Eigentümern, die ihren Mindestpreis von 20 auf 18,22 Euro gesenkt hatten, die vom Ortschaftsrat zuletzt gebotenen 16,25 Euro zu wenig waren. Gleichzeitig kündigt Ortsvorsteher Lutz Strobel diesen gegenüber an, jetzt die Planungen in der Ortsmitte anzugehen. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Keine Einigung beim Kauf des Parkplatzgeländes / An 16 000 Euro Differenz gescheitert

Auf dem bislang vom Ortschaftsrat favorisierten Gelände beim Dorfweiher im Anschluss an den Festplatz wird es wohl keine neue Halle geben. Der Grundstückskauf für die Parkplätze ist aus Kostengründen geplatzt.

Schramberg-Tennenbronn. "Sie haben den Notartermin abgesagt. Damit kommt der Ortschaftsratsbeschluss zum Tragen, dass wir hiermit sofort die Verhandlungen zum Erwerb des Flurstücks Nr. 499 in Tennenbronn abbrechen. Wir haben Ihnen noch eine Entschädigung von 10 000 Euro angeboten, zum Preis von 120 000 Euro" steht in einem Schreiben – vermutlich fälschlicherweise datiert auf den 15. März 2018 – an die Eigentümergemeinschaft des Geländes, auf dem bislang die neue Tennenbronner Festhalle am Weiher hätte entstehen können. Absender des Schreibens ist Tennenbronns Ortsvorsteher Lutz Strobel, der Poststempel weist den 15. Mai aus.

"Wir werden nun aufgrund der Absage des Notartermins die Pläne unseres Fachbereichs Umwelt und Technik sofort angehen, den Standort der jetzigen Sport- und Festhalle und das ›Krone-Areal‹ zu überplanen", heißt es in Strobels Schreiben weiter. Es schließt mit dem Satz "Wir werden in keine weiteren Verhandlungen mit Ihnen mehr eintreten."

Nach Angaben des Sprechers der Eigentümergemeinschaft sei das Millionen-Projekt an dieser Stelle an wenigen tausend Euro gescheitert: 15 760 Euro beträgt die Differenz zwischen Angebot und geforderter Summe für das 8000 Quadratmeter große Gelände. Unter Ortsvorsteher Klaus Köser habe die Gemeinde einst 15 Euro für den Quadratmeter geboten, dies sei den Eigentümern zu wenig gewesen, die auf die Bodenrichtwertkarte der Stadt verwiesen und anmerkten, dass es auch in Tennenbronn kein Bauland unter 30 Euro pro Quadratmeter zu kaufen gebe. Der neue Ortsvorsteher Lutz Strobel habe Anfang des Jahres 2018 wieder Schwung in die Sache gebracht und sich persönlich an die Eigentümerfamilie gewandt. In Gesprächen habe man sich auf für die Eigentümer "unproblematische" 20 Euro geeinigt. Doch diese Einigung sei – laut Strobel gegenüber den Eigentümern – mit dem Ortschaftsrat "nicht zu machen gewesen". Auch ein Angebot der Eigentümerfamilie vor der Ortschaftsratssitzung am 6. März 2018, der Gemeinde das Flurstück zu minimal 18,22 Euro pro Quadratmeter zu verkaufen, sei unbeachtet geblieben. Strobel habe ihnen dann "nur 16 Euro" angeboten, "wohl wissend, dass dies als ein feindlicher Übernahmeversuch angesehen werden musste", wie der Sprecher der Eigentümerfamilie schreibt. Hätte dort ein privater Interessent – mit den Planungsbefugnissen der Gemeinde ausgestattet – ein Hotel bauen wollen, hätte dieser "längst den drei bis vierfachen Kaufpreis dankend bezahlt".

Die Eigentümerfamilie, so macht diese deutlich, "bedauert sehr den Entschluss. ... In fußläufiger Laufnähe hätte das lebendige Vereinsleben Tennenbronns eine nachhaltige großzügige Förderung erfahren. ... Die Lärm- und Parkplatzproblematik hätte sich ein für allemal erledigt. So aber wird es ein beengter Neubau, anstatt der alten Halle werden ... das Vereinsleben während der Bauzeit etwa drei Jahre lang auf eine Halle verzichten müssen."