Es wird in luftiger Höhe gearbeitet. Foto: Dold/Riesterer

Felssicherung in großer Höhe macht Schritt notwendig. Dauer von vier bis sechs Wochen angepeilt.

Schramberg-Tennenbronn - So langsam wird es frostig – und damit dürften die Bauarbeiten im Bernecktal fürs Erste enden. Je nach Witterung könnte die Baustelle für dieses Jahr abgeschlossen werden.

"Gegen Kälte kann man sich schützen. Bei Schnee und Glätte wird es aber problematisch", sagen die Arbeiter der Firma Sachtleben vor Ort. Noch bis kurz vor Weihnachten würden sie gerne weiter machen, um bereits einige Arbeiten zu erledigen, die eigentlich erst für das kommende Jahr vorgesehen wären. Das Problem: Sollte Schnee fallen oder die Felsen mit Eis und Frost überzogen sein, ist ein gefahrloses Arbeiten nicht mehr möglich.

Schwindelfrei: Fähigkeiten wie beim Bergsteigen gefragt

Daher ruhen die Arbeiten spätestens ab Weihnachten, möglicherweise aber auch schon kommende Woche, sollte der angekündigte Schneefall auch tatsächlich kommen. Im Frühling geht es dann weiter, sobald die Witterung es wieder zulässt, sagt Joachim Hilser, stellvertretender Leiter des Straßenbauamts.

Dann werde der Fels in einer Höhe von 25 bis 30 Metern mit Sicherheitsnetzen überzogen. Bei den Arbeiten, ergänzt Nico Hofmann vom Ingenieurbüro Menzel aus Tübingen, sei es durchaus möglich, dass bei Bohrungen größere Felsbrocken gen Tal polterten – und damit Verkehrsteilnehmer gefährden könnten.

"Das ist zu riskant, daher müssen wir voll sperren", so Hilser. "Eine solche Tätigket ist wie Bergsteigen", sagen die Arbeiter, die dann abgesichert im Fels hängen und bohren werden, um die Stahlnetze zu befestigen.

Die anderen Großbaustellen in der Umgebung seien bis dahin abgeschlossen, sodass sich die Probleme einigermaßen in Grenzen halten dürften, hofft Hilser. Nach der Vollsperrung erfolgen die Restarbeiten, für die weiterhin eine halbseitige Sperrung nötig sein wird.

Schon bald hingegen herrscht fürs Erste wieder freie Fahrt im Bernecktal. Die Ampelregelung entfällt über die Wintermonate – so wie das bereits an den vergangenen Wochenenden der Fall war.

Grund für die Bauarbeiten sind Felssicherungsarbeiten. In den Jahren 2012/13 habe es immer wieder Probleme mit kleineren und größeren Felsbrocken gegeben, die auf die Straße stürzten. Daher seien zunächst die akut größten Probleme entschärft worden, so Hofmann.

Verankerungen der Netze reichen fünf Meter in den Fels hinein

Nach und nach sei es dann daran gegangen, die weiteren problematischen Stellen mit Stahlnetzen und Schutzzäunen zu fixieren. Zuvor wurden die Felsen zu Fuß abgegangen, um ein Gutachten zu erstellen und die Maßnahmen festzulegen.

Daher werden nun massive Stahlnetze – in verschiedenen Stärken – über die Felsen gelegt, damit kein Steinschlag mehr möglich ist. Der durch einen Sturm beschädigte Geröllfangzaun wird so erneuert, dass Einzelteile ausgetauscht werden können und nicht wieder der komplette Zaun neu gemacht werden muss. Die Verankerung für den Zaun ist fünf Meter tief im Fels, sodass diese so schnell nicht herausgerissen werden kann.

"Wir sind bislang sehr zufrieden mit dem Ablauf, sowohl mit der Baustelle an sich als auch in Sachen Verkehr", bilanziert Hilser. Es habe keine besonderen Vorkommnisse seit Beginn der Baustelle gegeben.