Gemeinsamer Gesang lockerte das Krippenspiel in der Stadtkirche auf. Foto: B. Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtkirche: Händel-Oratorium aufgeführt

Schramberg (yw/mj). Zum Familiengottesdienst mit Krippenspiel hatte die evangelische Kirchengemeinde an Heilig Abend in die Stadtkirche eingeladen. Es handelte vom Stern über Bethlehem, der von den jungen Darstellern durch die Kirche getragen wurde. Kinder des Kindergartens Martin Luther, unterstützt von einem Sprecher, sangen und tanzten gemeinsam.

Vikar David Birkman predigte über die Schwierigkeiten eines perfekten Weihnachtsfestes, welches durch die Medien sehr verzerrt und vereinfacht wird, und selten erfolgreich ende. Ein gutes Weihnachtsfest bestäche vor allem durch die Spontanität nicht vorhergesehener Ereignisse und nicht durch planerische Perfektion, wie beispielsweise das erste Weihnachtsfest überhaupt, so Birkman weiter.

Der Festgottesdienst am Weihnachtstag stand ganz im Glanz der Musik aus Georg Friedrichs Händels Messias-Oratorium. Zur Eröffnung erklang von Chor und Orchester "Unto us a Child is Born". Kantorin Judith Kilsbach hatte wieder ein Orchester aus Musikern der Region zusammengestellt, das die Kirche mit beeindruckend vollem und warmem Klang erfüllte. Mit strahlenden und stellenweise bemerkenswert zarten Tönen brillierten die Trompeter Meinrad Löffler und Volker Braun. Die Kantorei hatte hörbar Freude an den feierlichen Chorsätzen. Für die erkrankte Sopranistin Verena Seid war Petra Dieterle aus Alpirsbach eingesprungen und überzeugte mit den Arien "Rejoice Greatly" und "He shall feed his Flock". Nach dem Chorsatz "Glory to God" ging Stadtpfarrer Michael Jonas in seiner Predigt auf den Text dieses Stückes ein. Die Ehre Gottes und der Frieden auf Erden gehörten untrennbar zusammen. Man könne nicht das Eine ohne das Andere haben. Jonas verglich das Weihnachtsgeschehen mit einem Musikstück Gottes, in das die Menschen einstimmen sollten. "Auch wem hier die Noten fehlen, kann mitsingen. Denn Christus steht an seiner Seite und gleicht die falschen Töne aus." Nach dem berühmten "Halleluja" am Schluss, das der Chor voller Energie erstrahlen ließ, verließen die zahlreichen Gottesdienstbesucher nach langem Applaus bewegt die Kirche.