Der rote Buntsandstein wird von Roth nicht nur im Steinbruch abgebaut, sondern auch kunstvoll gestaltet. Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Abbau und Bearbeitung der Steine sowie ihre Verwendung aus einer Hand

Im Rahmen ihrer regelmäßigen Firmenbesuche besichtigten Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck am Donnerstag die "Roth Natursteine Buntsandsteinwerk GmbH" zwischen Sulgen und Seedorf.

S chramberg-Sulgen. "Wir sind vielleicht einer der älteste derartigen Betriebe in Schramberg", begrüßte Inhaber Michael Roth zusammen mit seiner Frau Angelika die Oberbürgermeisterin. Im seit circa 75 Jahren bestehenden Steinbruch hinter den ausgedehnten Betriebsgebäuden wird der "rote Schwarzwälder Buntsandstein" gewonnen, ein besonders haltbarer Stein mit gleichmäßiger Färbung. "Bis zu 16 Tonnen schwere Rohblöcke können wir aus dem Steinbruch lösen und mithilfe von Tieflöffelbaggern und Schaufelladern in unsere Sägerei befördern", erläuterte Steinmetzmeister Roth. Der Steinbruch liege an einer "Sandsteinbank", die von Freudenstadt bis Dunningen verlaufe. Den Betrieb hat Roth 1997 von seinem Onkel übernommen. Der hatte den Steinbruch 1974 von der Gemeinde Seedorf gepachtet. Roth konnte das Gelände später kaufen.

Neun Steinmetze beschäftigen er und seine Frau im Betrieb. Der Abbau des Sandsteins mache circa 30 Prozent des Geschäfts aus, 70 Prozent bestehe aus Restaurationsarbeiten, zum Beispiel an Kirchen. Für den Transport und die Bearbeitung der Steinblöcke ist ein umfangreicher Maschinenpark nötig. "Die Bearbeitung der Steinblöcke ist sehr energieintensiv", erläuterte Angelika Roth.

Für die Kühlung der Steinsägen wird übrigens kein Leitungs-, sondern Regenwasser genutzt. Alles vom Sandstein wird verwendet, auch kleinere Stücke, die bei der Bearbeitung der Blöcke anfallen. Die können zum Beispiel beim Straßenbau eingesetzt werden.

In der Mitte des Steinbruchs hat sich durch Regen- und Grundwasser ein kleiner See gebildet, Sträucher und Bäume haben sich angesiedelt. "Wir haben das als Lebensraum für Frösche, Molche und brütende Enten so belassen", berichtete Angelika Roth. Ein Unternehmensnachfolgeproblem werden die Roths nicht haben: Alle drei Söhne haben sich beruflich in Richtung Steinmetz und Restaurator orientiert, Sohn Mathias kennt sich darüber hinaus mit den Maschinen aus. Die Lockdown-Zeit haben die Roths genutzt, einen Hühnerstall mit großzügigem Auslauf für zehn Rassehühner zu bauen.