Uran nachweisbar / Abbau lohnt sich nicht

Von Christoph Ziechaus

Schramberg. "Uran im Schwarzwald" hat offensichtlich eine hohe Strahlkraft, denn der VHS-Seminarraum im Schlössle war bis auf den letzten Platz besetzt.

VHS, Stadtarchiv, Museums- und Geschichtsverein hatten für dieses geologisch-mineralogische Thema mit Peter Schroth einen fachkundigen Sammler von Mineralien gefunden. Er hat noch Verbindungen zu den Wissenschaftlern, die vor gut 50 Jahren in der Region nach dem strahlenden Erz gesucht haben und konnte einige Fotos von den Bohrungen zeigen.

Seit 1950 wurden kleinere Vorkommen untersucht in Wittichen, Schiltach und Hornberg. Dort gab es Probebohrungen wie später am Stammelbach bei Schiltach und im Bernecktal. An der Geigishalde zwischen Purpen und Falkenstein wurde strahlendes Gestein gefunden wie auch im Granit beim Bau des Rausteinsportplatzes. Alle anderen Fundstätten waren in Felsen links der Schiltach, wie einer der versierten Sammler angab. Aber diese Vorkommen waren zu klein und versprachen zu wenig Ausbeute für einen Abbau.

Vortrag lockt viele ins Schlössle

Dagegen fand man in Menzenschwand die größte Lagerstätte in Deutschland, die auch seit 1963 ausgebeutet wurde. Aus über 100 000 Tonnen Uranerz wurden 720 Tonnen reines Uran in einer Aufbereitung in Rheinland-Pfalz gewonnen. Nach vielen Protesten wurde der Stollen 1991 wie auch die Aufbereitung geschlossen, weil genügend Uran aus dem Ausland zu beschaffen war. Einige Mineraliensammler konnten sich noch an die Bohrstellen im Bernecktal erinnern, aber sie sind heute kaum zu finden, teilweise längst zugewuchert. Strahlendes Gestein ist zum Glück für die Sammler eher selten in den privaten Sammlungen zu finden.