Die ersten Ergebnisse zum Hallenbau in Tennenbronn soll es bei der Einwohnerversammlung im Oktober geben. Foto: Zeger Foto: Schwarzwälder Bote

Tennenbronner Halle: Bereits in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie mehrheitlich befürwortet

Um die Causa Tennenbronner Halle nach vorne zu bringen, haben nach dem Ortschaftsrat nun auch die Stadträte des Ausschusses für Umwelt und Technik am Donnerstag die Machbarkeitsstudie mehrheitlich befürwortet.

Schramberg. Bereits bei der Einwohnerversammlung am 16. Oktober im Stadtteil Tennenbronn soll ein Zwischenbericht erfolgen. So könnten Vorschläge seitens der Bürger eventuell noch in die Pläne eingearbeitet werden, erläuterte Stadtplaner Rudolf Mager. Mit einer Machbarkeitsstudie habe man eine "echte Grundlage" für einen eventuellen Bebauungsplan oder auch Architektenwettbewerb. Diese könne außerdem "Querverbindungen" aufzeigen.

Diese Machbarkeitsstudie wurde indes bereits vor den Sommerferien von der Verwaltung in Auftrag gegeben. "Wir wollten schnell sein", quittierte Oberbürgermeister Thomas Herzog den Hinweis von Stadtrat Clemens Maurer (CDU), dass die Studie doch bereits laufe. Maurer: "Wir stimmen hier über eine Machbarkeitsstudie ab, die doch sowieso kommt."

Rudolf Mager erläuterte auf Anfrage nach der Sitzung, dass die Studie die "fundierte Antwort" auf die Anträge aus dem Ortschaftsrat und dem Gemeinderat sei. In der Abstimmung sei es nun "um die Zeitschiene" gegangen. Mager: "Das Vorgehen mit einer Machbarkeitsstudie ist parallel zur Antragsstellung der Fraktionen erfolgt, nachdem klar war, dass der Grundstückskauf am Dorfweiher nicht möglich ist. Nach der Sommerpause konnte sofort gestartet werden."

Nach der Einwohnerversammlung soll die eventuell ergänzte Machbarkeitsstudie im November im Ortschaftsrat und im Gemeinderat vorgestellt werden. Danach könnten die Beschlüsse im Frühjahr 2019 gefasst werden. Die Studie soll Erkenntnisse über die drei Varianten (neue Halle am Dorfweiher, Umnutzung des "Krone"-Areals oder Generalsanierung der alten Halle) bringen.

"Das Projekt macht es nötig, intensiv darauf zu schauen", warb Mager für die Studie. Sie sei quasi eine "Vorstufe für die Objektplanung". Stadtrat Ralf Rückert (Freie Liste) sprach sich dafür aus, auf der Sachebene weiterzudiskutieren und sich "von Emotionen zu lösen". Rückert hielt es für sinnvoll, "das Projekt im Ganzen zu betrachten", um eine optimale Standortbestimmung zu erhalten.

Ganz anders sah dies Stadtrat Patrick Fleig, dem, genauso wie der Verwaltung und anderen Stadträten auch, die emotionale Sitzung des Ortschaftsrats zu diesem Thema, offensichtlich noch in den Knochen steckte (wir berichteten).

"Mir dauert das alles zu lange", stellte Fleig klar. Für eine mögliche Halle bei der "Krone" brauche man wieder ein Grundstück, das die Stadt nicht habe. Bis eine neue Halle stehe, müsse die Zeit überbrückt und in die Halle investiert werden. Er rechnet mit bis zu einer Million Euro, "Geld, das wir nicht haben". Er sprach sich dafür aus, die alte Halle in der Löwenstraße mit "großem Tempo" zu sanieren. Fleig erinnerte daran, dass, wären alte Pläne umgesetzt worden, in ein paar Wochen die Einweihung der neuen Halle hätte stattfinden können. "Seit fünf Jahren beschäftigen wir uns mit dem Grundstückskauf am Weiher. Das ist in meinen Augen unmöglich."

CDU-Antrag abgelehnt

"Es geht mir nicht um Schuldzuweisungen, aber es ist uns nicht gelungen, bei diesem Thema weiterzukommen. Seit Jahren sind wir ohne Ergebnis", meinte Maurer. Viele Argumente sprächen für die alten Halle, die "viel Charme" habe.

Die CDU-Fraktion stellte den Antrag, dass der alte Standort so schnell wie möglich geprüft und die Ergebnisse vorgelegt werden. Dieser wurde mit sechs Nein-Stimmen abgelehnt.

Stadtrat Reinhard Günter (SPD/Buntspecht) meinte: "Es gibt hier nicht nur einen Schuldigen, aber die Verwaltung steckt mit drin."

"Dass in der Ortschaftsratssitzung so auf die Verwaltung eingehackt wurde, finde ich nicht gut", sagte Stadtrat Volker Liebermann (ÖDP) und kündigte an, sich bei der Abstimmung zu enthalten.

"Den einzigen Kritikpunkt, den man uns vorwerfen kann, ist, dass wir die Machbarkeitsstudie nicht schon früher in Auftrage gegeben haben", sagte Ob Herzog. Bereits 2011 hätte man dieses Thema nicht "verwaltungsintern" angehen sollen. "Wir wollen auch, dass es vorwärts geht."

Stadtrat Oskar Rapp (Freie Liste) brachte die Lärmbelästigung aufgrund der Halle in der Dorfmitte ins Spiel. "Wenn da ein Anwohner nicht mitspielt, können wir diesen Standort vergessen." Er sprach sich dafür aus, den Standort Dorfweiher unter Berücksichtigung der Fläche des Bauhofs in der Machbarkeitsstudie zu prüfen.

"Ob wir uns in an den Altbau wagen sollen, kann ich Ihnen heute nicht sagen", so Mager. Es gebe keinen Standort, der heute beschlossen werden könne und morgen starte der Bau.