Jetzt steht es fest: Der Kindergarten St. Josef in Waldmössingen soll nicht nur saniert, sondern um zwei weitere Gruppen in einem Neubau erweitert werden.Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Gemeinderat stimmt Ausbau von St. Josef zu / Firmenkindergarten kommt zudem in Bedarfsplan

Der Gemeinderat Schramberg hat die Erweiterung des Kindergartens St. Josef Waldmössingen um zwei weitere Gruppen beschlossen. Gleichzeitig soll für Bedürfnisse bei Unternehmen ein Firmenkindergarten in den Bedarf aufgenommen werden.

Schramberg. Nachdem bereits der Ortschaftsrat Waldmössingen diesen Wunsch geäußert hatte, kann dieser jetzt Wirklichkeit werden.

Das Grundstück auf dem die Erweiterung gebaut werden soll, wird entgegen bisheriger Annahme im Eigentum der Stadt bleiben – dagegen gab es keine Einwände – auch weil es dann bei einem möglichen Rückkauf nicht wieder zurückerworben werden müsse. Somit gebe es lediglich eine Baulast auf der Fläche, wie Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr sagte. Bei einem Zuschuss der Kirche in Höhe von 220 000 Euro für das Neubauvorhaben sei der zusätzliche Grundstückskauf nicht leistbar.

Thomas Brantner (CDU) sah in der Diskussion seit Jahresanfang einen "langen und schwierigen Prozess." Die CDU folge einstimmig der Aufhebung des Sperrvermerks für den Neubau und der Erweiterung um zwei Gruppen. Die katholische Kirche habe zugesichert 20 Prozent bei Instandhaltungen und bei möglichen Mehrkosten zu übernehmen. Es sei klar, dass das Engagement der Kirchengemeinde im Verhältnis zur Einwohnerzahl an Grenzen stoße. Er stellte den Antrag, dass der Kindergartenvertrag bis in vier Wochen ausgehandelt sein und dem Gemeinderat zur Abstimmung zur Verfügung gestellt werden soll. Das Thema Betriebskindergarten sei kein Ent- oder Weder, sondern ein zusätzliches Angebot, hier gehe es um Wirtschaftsförderung. Um, so Brantner weiter, diesem Projekt eine Chance zu geben, beantragte die Fraktion, dass die von den Firmen gemeldete Zahl an Kindern in den Bedarfsplan Waldmössingen aufgenommen werde. So könne durch einen weiteren Träger, wie vom Ortschaftsrat gewünscht, eine weitere Einrichtung für diese Zwecke entstehen.

Er glaube, dass auch die Freie Liste dem Verwaltungsvorschlag zumindest mehrheitlich zustimme, sagte Udo Neudeck. Die Diskussion sei kein Sturm im Wasserglas gewesen, sondern ein Nachverhandeln sei notwendig gewesen. Dies habe jetzt auch zu guten Ergebnissen geführt. Die Verzögerung habe sich gelohnt "und so viel Zeit haben wir auch nicht kaputt gemacht", er unterstütze auch den Antrag von Thomas Brantner, die Bedarfsgeschichte für Waldmössingen durchaus weiterzuverfolgen.

Letzteres sah Tanja Witkowski für SPD/Buntspecht anders. Hier sei die Fraktion nicht mit einverstanden, es müsse auch eine andere Lösung geben, als die Kindertagesstätten dem betrieblichen Ablauf anzupassen, forderte sie. Ein zusätzlicher Betriebskindergarten verursache weitere Kosten, so Witkowski, die Stadt habe aber noch weitere Vorhaben wie den Schulcampus. Bei der Diskussion um die Kindergartenlösung in Waldmössingen, so Witkowski zuvor, sei es allen Beteiligten um eine gute Lösung, die einerseits den Kindergartenbedarf für die nächsten Jahre angemessen abdeckt "und die für unsere Jüngsten die bestmögliche Betreuung für eine individuelle Entwicklung bietet", gegangen.

In dem Ringen um die besten Lösungen hätten sich katholische Kirchengemeinde, Firmen, Ortschafts- und Gemeinderat mit seinen Ausschüssen, die Stadtverwaltung und etliche Waldmössinger mit ihren Ideen und Vorschlägen, mit Anregungen und Bedenken eingebracht. Dies sei ein höchst demokratischer Vorgang.