Bernhard Riegger fragt für "infratest dimap" die Wähler nach ihrer Stimmabgabe nochmals nach ihrer Wahlentscheidung und meldete dies an die Datenzentrale der Wahlforscher, die daraus die Hochrechnungsergebnisse erstellen. In diesem Jahr ist "Sulgen Nord" dafür ausgesucht worden. Foto: Kiolbassa

"infratest" befragt für Hochrechnung "Sulgen Nord". Zusätzliche Helfer für Briefwahl.

Schramberg - So viele Briefwähler wie am Sonntag hat es in Schramberg nie gegeben. Genau 3462 Bürger nutzten diese Möglichkeit zur Stimmabgabe.

4000 Wahlbriefe, "jede Wahl immer einige mehr", hatte Gisela Wegner vom Wahlamt der Stadt für die Bundestagswahl in der Druckerei bestellt. Zum Schluss hin wurde es ihr ob der vielen Anforderungen zur Briefwahl aber dann doch noch etwas mulmig, ob diese Zahl ausreicht. Sie reichte – darüber hinaus hätte die Stadt auch noch eine kleine Reserve von einer früheren Wahl gehabt, sodass es auch bei noch mehr Briefwählern keine Probleme gegeben hätte.

Als die Zahlen in der Woche vor der Wahl dann das Rekordniveau erreichten, war klar, dass auch beim Auszählen mehr Personal erforderlich sein würde – kurzfristig konnte der im Großen Ratssaal mit viel Platz ausgestattete Briefwahlbezirk um vier weitere Personen vergrößert werden. Insgesamt waren es sogar vier Briefwahlbezirke, in denen die Wahlhelfer für eine ordnungsgemäße und korrekte Auszählung tätig waren. Auftakt der Tätigkeit dort war ab 16 Uhr die Überprüfung der eingegangenen Wahlbriefe, sprich deren Zulassung. Dazu gehört unter anderem die Überprüfung ob ein Wahlschein und ein Stimmzettelkuvert vorhanden sind, zudem die Kontrolle, ob die Unterschrift unter dem Wahlschein zur aufgedruckten Adresse passt und nicht zuletzt, ob der Wahlschein auch echt ist.

Aber nicht nur in den Briefwahlbezirken, sondern auch in den einzelnen Wahllokalen in der Stadt taten insgesamt 175 Helfer ihren Dienst: Ein Teil morgens, ein anderer mittags – und dann kamen um 18 Uhr wieder alle gemeinsam zur Auszählung zusammen.

Eine Besonderheit gab es auch im Wahlbezirk "Sulgen Nord" in der Grund- und Werkrealschule Sulgen. Dieser bildete am Sonntag mit insgesamt 623 anderen ausgesuchten Wahlbezirken in ganz Deutschland die Grundlage für die repräsentative Wahlbefragung der ARD. Nach dem Verlassen des Wahlraumes wurde die Wähler auf dem Gang von Bernhard Riegger von "infratest dimap" angesprochen. Er erklärte ihnen, wie die freiwillige und anonyme Wählerbefragung funktioniert und bat sie, den kurzen Fragebogen auszufüllen.

Wie bereits bei der jüngsten Landtagswahl, als der Wahlbezirk "Sulgen Mitte" von "infratest" ausgewählt worden war, erklärten sich wieder viele Wähler bereit, an der Befragung teilzunehmen.

Auf dem Fragebogen wurden die Wähler nach ihrer Wahlentscheidung sowie nach Alter und Geschlecht gefragt. Jeder zehnte Wähler erhielt einen etwas längeren Fragebogen mit zusätzlichen Fragen zu soziodemografischen Merkmalen und wahlentscheidenden Aspekten.

Der ausgefüllte Fragebogen wurde zunächst in einen Pappkarton eingeworfen. Stündlich meldete Riegger die Ergebnisse der Befragung telefonisch an die Datenzentrale weiter. Dort entstand auf Basis dieser Ergebnisse, die Prognose, die um 18 Uhr im der ARD präsentiert wurde. Die Auswahl der einzelnen Wahllokale für die Wählerbefragung beruhte auf einem komplexen Verfahren mit dem Ziel, sowohl das alte als auch das aktuelle Wahlergebnis exakt widerzuspiegeln.