So soll die Seniorenresidenz in der Heimbachstraße 8 einmal aussehen. Grafik: Verwaltung Foto: Schwarzwälder Bote

Großes Interesse an Info-Veranstaltung zur Seniorenresidenz

Das Baugesuch ist eingereicht, die Investoren erwarten die Baugenehmigung bis in drei Monaten. Dann kann der Baubeginn für die circa 10,5 Millionen Euro teure Seniorenresidenz in der Heimbachstraße erfolgen.

Schramberg-Waldmössingen. Die Saarbrücker Investorengruppe Quartier Heimbach GmbH um Jürgen Kremp, Horst Franzmann und Daniel Dilger sowie der spätere Betreiber Arvid Kunkel vom Pflegezentrum Stegwiesen in Stockach stellten das Projekt bereits im April in einer Ortschaftsratssitzung erstmals öffentlich vor. Aufgrund des überaus großen Interesses aus der Bürgerschaft – es drängten sich mehr als 40 Besucher in der Sitzung – stellte Ortsvorsteherin Claudia Schmid eine Informationsveranstaltung in der Kastellhalle in Aussicht, sobald der Bauantrag bei der Stadt eingereicht ist.

Dass der Termin erst am vergangenen Mittwoch vor circa 120 interessierten Bürgern stattfand, lag nach Auskunft von Schmid an der Besonderheit, weil das Bauvorhaben im rückwärtigen Bereich an ein Hochwasserschutzgebiet (HQ 100) angrenzt. Dadurch habe sich das Ganze verzögert. Die Stadt habe hierbei ihr Vorkaufsrecht in Anspruch genommen und eine Fläche erworben, in der sich die Gewässer Heimbach und Schlierbach bei Hochwasser ausbreiten können. Zum Seniorenheim hin werde es eine Böschung geben, erläuterte die Ortsvorsteherin.

Abbruch ist genehmigt

Projektleiter Horst Franzmann sprach von einem zukunftsweisenden Projekt unter Berücksichtigung des demografischen Wandels. Es würden circa 60 neue Arbeitsplätze entstehen. Zum Ende des Jahres 2015 seien in Baden-Württemberg 328 000 Menschen pflegebedürftig gewesen. Bis zum Jahre 2030 werde sich diese Zahl um 93 000 Menschen erhöhen, blickte Franzmann voraus.

Auf Anfrage von Bürger Karl Roth und Ortschaftsrat Jürgen Kaupp gab der Projektleiter eine Bauzeit von 18 bis 20 Monate an. Die Eröffnung sei für Sommer 2020 geplant. Es seien bereits verschiedene Gewerke ausgeschrieben worden, von denen er bis in drei Wochen Angebote erwarte. Die Abbrucherlaubnis für das ehemalige Gasthaus Kreuz liege vor, sagte Franzmann. Hinsichtlich des für den Betrieb erforderlichen Pflegepersonals bat Kunkel um Verständnis, dass er die genaue Anzahl noch nicht wisse. Auch operiere man mit Teilzeitkräften.

Um Mitarbeiter zu bekommen habe sein Unternehmen bestimmte Kanäle, die er aber nicht preisgeben wolle. Man bilde auch aus, um den eigenen Nachwuchs von Fachkräften heranzuziehen. Die Tagespflege habe den großen Vorteil, dass die Menschen tagsüber versorgt würden und abends wieder in ihre gewohnte Umgebung und zu ihren Angehörigen zurückkehren könnten. Auch Kurzzeitpflege werde ein wichtiges Thema sein, betonte Kunkel.

Nach Darstellung von Planer Carsten Kremp sieht das Grundkonzept ein Seniorenpflegeheim mit dreigeschossigem Hauptgebäude und zweigeschossigem Nachbargebäude vor, die mit einem Zwischenbau verbunden werden. Die Gebäudeflucht der Nachbarhäuser werde übernommen.

Im Untergeschoss seien Verwaltung, Küchenbereich, Haustechnik und Lagerräume untergebracht, eine separate Zufahrt für die Anlieferung sowie 13 Stellplätze vorgesehen. Weitere acht Parkplätze würden beim barrierefreien Zugang zum Pflegeheim ins Erdgeschoss vorgehalten, in dem Aufenthaltsbereiche für Empfang und Schwesternstützpunkt geplant seien, schilderte der Planer.

Das Pflegeheim soll 68 Einzelzimmer mit circa 22 Quadratmetern Wohnfläche erhalten, aufgeteilt in mehrere Wohngruppen von acht bis zehn Zimmern. 16 Tagespflegeplätze sollen auf 263 Quadratmeter verteilt werden. Das Projekt wird außerdem drei barrierefreie Wohnungen mit insgesamt 226 Quadratmeter erhalten, die aber nach Auskunft von Kunkel für die Mitarbeiter reserviert sind, um bessere Chancen bei der Anwerbung von Pflegekräften zu haben.

Gekocht wird selber, die Wäsche holt eine externe Firma ab und bringt sie gereinigt zurück. Die Befürchtung einzelner Besucher, dass die ausgewiesenen Stellplätze nicht ausreichten, hatte der Architekt nicht. Die Landesbauordnung schreibe für dieses Projekt zwölf vor, da liege man mit 21 deutlich darüber.