Windkraft im Aufbau: Mit zwei Autokränen wird das zweite Segment in Position gebracht. Foto: Ziechaus

Stadtwerke arbeiten an Energiewende: Alternative Kapazitäten verdreifacht, Photovoltaik erweiterbar.

Schramberg - In Schramberg und Umgebung wird an der angekündigten Energiewende von Privatleuten, Stadt- und Gemeindewerken schon kräftig gearbeitet.

Erneuerbare Energien lieferten 2010 schon 62 Prozent der Netzlast der Stadtwerke Schramberg, belegte Geschäftsführer Peter Kälble. In diesem Jahr werden sicherlich mehr als 25 Millionen Kilowatt Strom aus regenerativer Erzeugung durch das Netz fließen. Im vergangenen Jahr kamen aus der Fotovoltaik 51 Prozent und aus der Windkraft 39 Prozent erneuerbaren Stroms; Wasserkraftwerke lieferten sieben und Biomasse drei Prozent.

Damit haben sich diese Kapazitäten seit 2006 fast verdreifacht. Diese starke Zunahme resultiert aus deutlichen Zuwächsen bei Fotovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagen, während der Anteil aus Wasserkraftwerken konstant blieb. In diesem Bereich und bei der Biomasse werden keine großen Zuwächse erwartet, aber die Photovoltaik sei noch nicht ausgeschöpft. Hierfür könnten Hausbesitzer unter www.leader-mittlerer-schwarzwald.de die Eignung ihrer Hausdächer jederzeit abrufen mit genauen Angaben der möglichen Leistungen und Kosten. Die Beteiligung der Stadtwerke an der Windkraftanlage auf Steigers Ecke sei ein deutliches Zeichen für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Region. Mit der geplanten Ausweisung neuer Standorte sollte die Windkraft künftig höhere Zuwachsraten erzielen. Begrenzte Möglichkeiten sah Peter Kälble auch bei der Stromerzeugung mit Klärgas aus der Kläranlage in Schramberg.

So könne man schon bald in der Region mehr Strom produzieren als verbraucht werde. Notwendig sei allerdings eine Verstärkung der Netze, um die Versorgung sicher zu stellen. Um diesen Ausbau für die Betreiber lukrativ zu machen, müsse die aufwändige Regulierung der Landesnetzagentur geändert werden. Die Zusammenarbeit von Stadtwerken im Landkreis und Energieversorger sollte ebenfalls ausgebaut werden, um die Investitionen stemmen zu können. Dass die vollständige Versorgung des Landes mit erneuerbaren Energien nicht nur möglich ist, sondern auch wirtschaftlicher, zeigen Studien des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung. Nach dem Energiekonzept 2050 könnte mit dem Ausbau und der Steigerung der Energieeffizienz der Bedarf von Strom, Wärme und Mobilität vollständig mit erneuerbarer Energie gesichert werden.