Der CDU-Wirtschaftsrat fordert eine Entlastung der Unternehmen und einen Masterplan bei der Energiewende. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Wirtschaftsrat fordert klares Konzept / Mitgliederversammlung und Energiegipfel des Landesverbandes

Schramberg-Heiligenbronn. In der Mitgliederversammlung des CDU-Wirtschaftsrats in der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn forderte Guido Wolf, Präsident des Landtags von Baden-Württemberg, den Wirtschaftrat auf, weiterhin wirtschaftlichen Sachverstand in die Politik zu tragen.

"Der Wirtschaftsrat ist die einzige Kraft im Land, die das Thema ›Soziale Marktwirtschaft‹ ernst nimmt", lobt er die anwesenden Unternehmensvertreter aus Wirtschaft und Industrie. "Der Wirtschaftsrat ist wichtiger denn je, da seine Impulse an Bedeutung und Gewicht gewinnen".

Ulrich Zeitel, Landesvorsitzender und Mitglied des Präsidiums des Wirtschaftsrats der CDU, berichtet über die aktuellen Entwicklungen: "Baden-Württemberg ist derzeit stärkster Landesverband und soll es auch künftig bleiben. Wir müssen raus aus dem Denken in sozialen Hängematten hin zu Leistungs- und Innovationsmut. Wir brauchen wieder mehr Anerkennung des Unternehmertums." Dann ehrte er Friedrich Rudzik, Mitglied des Vorstands der Sektion Ostalb, für seine langjährige Mitgliedschaft.

Auch Landesgeschäftsführer Bernhard Feßler zog eine positive Bilanz: "Der Wirtschaftsrat ist im Wandel begriffen. Die Mitglieder wollen sich heute viel stärker einbringen." Dieses Engagement spiegle sich auch in den Arbeitskreisen und Fachkommissionen wieder: "Es sind vor allem regionale und umstrittene Themen, die die Mitglieder bewegen und interessieren", so Feßler.

Auf dem Energiegipfel diskutierten nach Impulsvorträgen von Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur und Dietmar Lindenberger, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln mit Karl Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Sindelfingen, Paul Nemeth, dem energiepolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion sowie Ottmar H. Wernicke, Geschäftsführer von Haus & Grund Württemberg unter Moderation von Jörg Rothermel, Abteilungsleiter für Energie, Klima und Rohstoffe des Verbands der Chemischen Industrie unter der Prämisse: "Energiewende: Ziel ohne Plan?". Einige Dinge wurden aus der Sicht der Unternehmensvertreter deutlich.

Noch nie sei die Lage so ernst gewesen: Die deutsche Energiewirtschaft erlebe die schwerste Krise seit ihrem Bestehen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wirke wie ein Brandbeschleuniger für die De-Industrialisierung Deutschlands. Fast ein Viertel der Unternehmen prüfe die mögliche Verlagerung ihrer Betriebsstätten ins Ausland. In den USA sinken die Energiepreise, hierzulande werde die Belastung der Industrie ständig erhöht. Ohne konsequentes Gegensteuern drohe der Ausverkauf.

"Die Belastungen von energieintensiven Industrien dürfen nicht weiter steigen. Es gilt jetzt, die Energiepolitik insgesamt auf ein marktwirtschaftliches Fundament zu stellen. Ziel muss es sein, dass die Energiewende einen Beitrag zur Stärkung Deutschlands als Industrieland in Europa leistet", fasste Martin Leonhard die Diskussionsbeiträge zusammen.

Zeitel fordert ein klares Konzept zur Gestaltung der Energiewende: "Ohne einen energiepolitischen Masterplan und eine klare Maßnahmensteuerung kann die Energiewende nicht gelingen."