Den Jugendlichen wünschen sich zusätzliche Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten in Schramberg. Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendneujahrsempfang: Thomas Herzog dankt für konstruktive Ideen der Schüler

Von Nicola Hartmann

Schramberg. Rund 60 Jugendliche waren am vergangenen Freitag der Einladung gefolgt und diskutierten mit Vertretern von Gemeinderat, Stadtverwaltung und Experten der jeweiligen Themen ihre Wünsche und Ideen. Dass auch Jugendliche sich einbringen können, das sei enorm wichtig, so Oberbürgermeister Thomas Herzog. In Schramberg setze man dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und Schulsozialarbeit.

Erste Erfolge wie beispielsweise die Eröffnung des Jugendclubs Exit auf dem Sulgen oder die Gründung der Jugendbeteiligungs-Initiative (Jubi) Schramberg zeigten deutlich, dass Einbringen sich lohne, so Herzog.

Auch Julia Merz vom Juks3 zeichnete ein positives Bild des Schramberger Konzepts und verwies auf erste Erfolge. So habe man es beispielsweise geschafft, die Sanierung der Schultoiletten im Gymnasium in den Haushaltsplan für 2019 aufzunehmen und auch die vor einem Jahr gegründete Jugendbeteiligungs-Initiative habe sich gut etabliert, so Merz. Gefördert wird das Beteiligungskonzept vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg bei "Jugend BeWegt – Politik konkret. Lokal. Wirksam. Vernetzt".

An verschiedenen Thementischen diskutierten Jugendliche mit den einzelnen Vertretern und brachten ihre Ideen ein. Die Anregungen wurden – dank der Anwesenden Verantwortlichen aus Politik und Stadt – unmittelbar besprochen und für das weitere Vorgehen festgehalten.

An einem Tisch diskutierten beispielsweise Oberbürgermeister Thomas Herzog und Gemeinderat Dominik Dieterle mit etlichen Jugendlichen über die Finessen der Kommunalwahlen, die Schramberger Parteienlandschaft und Frustwähler.

Am Nebentisch beugten sich Bernd Schirling von der Südbadenbus GmbH und die Leiterin des Fachbereichs Kultur und Soziales, Susanne Gwosch, mit einigen Schülern über einen Busfahrplan, um deren Anliegen bezüglich des Nahverkehrs zu verstehen. Immer wieder tauchte das Problem der unterschiedlichen Schulzeiten auf, die dazu führen, dass Schüler manchmal kaum nach Hause kommen. Schirling und Gwosch versprachen, sich das genauer anzuschauen und sich gegebenenfalls mit den Verantwortlichen der Schulen zusammenzusetzen.

Einen Tisch weiter wurde mit Franz Niebel vom Subiaco und Sozialarbeiterin Simone Hangst über Freizeitgestaltung diskutiert. Immer wieder angesprochen wurden "nicht ausreichende Einkaufsmöglichkeiten" in Schramberg sowie vor allem am Wochenende fehlende Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche. Die fehlende Beleuchtung im Stadtpark wurde ebenso thematisiert wie die ungünstigen "Öffnungszeiten" der öffentlichen Toiletten.

Auch die Jubi, die an diesem Tag quasi ihren ersten Geburtstag feierte, war vertreten und gab einen Überblick. "Am Anfang waren wir nur vier, inzwischen sind wir um die 15 und wir haben schon einige Veranstaltungen organisiert" erzählte Gründungsmitglied Ali Zarabi. Die Jugendlichen treffen sich regelmäßig und sammelten auch an diesem Neujahrsempfang ein ganzes Feuerwerk an neuen Ideen für die kommenden Monate. "Beteiligung ist wichtig", da sind sie sich hier einig, "wer nichts macht, darf sich auch nicht beschweren."

Herzog bedankte sich für die konstruktiven Ideen und das Interesse der Jugendlichen. "Alles können wir zwar nicht ändern – einiges aber bestimmt" versprach er am Ende des Neujahrsempfangs. Für die Zukunft wünsche er sich, dass sich noch mehr Jugendliche trauen, sich einzubringen.

Mit Musik der Nachwuchsband "Could be Worse" und von Schülern der Peter-Meyer-Schule liebevoll zubereiteten Schnittchen ließen alle gemeinsam den Jugend-Neujahrsempfang 2019 ausklingen.