Im Festzelt beim Heligenbronner Zwetschgenmarkt gab es nur noch wenige freie Plätze. Foto: Herzog

Spätsommerwetter lockt unzählige Besucher nach Heiligenbronn. Rund 85 Händler mit vielfältigem Angebot.

Schramberg-Heiligenbronn - Bummeln, ansehen, probieren, feilschen und kaufen: Das herrliche Spätsommerwetter lockte am Samstag unzählige Besucher zum Zwetschgenmarkt nach Heiligenbronn.

Sie kamen mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem "Radl". In der Kreuz-, Kirch- und Bonaventura-Hauser-Straße boten rund 85 Händler ein vielfältiges Angebot an Bekleidung, Haushaltswaren, Schmuck, Kinderspielzeug und vieles mehr für den täglichen Bedarf.

Die potenziellen Käufer waren aber auch gekommen, um Bekannte und Freunde zu treffen und ein Schwätzchen zu halten. Das ließ sich durch ein Softeis versüßen, das sich bei diesem Wetter anbot.

Wer unter die Leute geht, kommt meistens mit Neuigkeiten nach Hause. Glaubt man den Heiligenbronnern, soll es in dem Wallfahrtsort drei hohe Feiertage im Jahr geben: Fasnetdienstag, Zwetschgenmarkt und Weihnachtsmarkt. Die Begründung soll darin liegen, weil an diesen drei Tagen der kleine Stadtteil von Besuchern geradezu überrannt wird.

Eine Marktbummlerin aus Waldmössingen erzählt, wie sie als Kind ihr Taschengeld auf diesem Krämermarkt verjubelt hat. Für die Waldmössinger heißt der Zwetschgenmarkt seit jeher "Bieramarkt", wie die Frau versichert. Wohl deshalb, weil, wie heute üblich, neben Zwetschgen auch Birnen verkauft werden, wofür die Abteilungsfeuerwehr Heiligenbronn sorgt. Allerdings erwies sich der Absatz nach dem süßen blauen Obst heuer etwas schleppend, weil sich die Leute aufgrund der frühen Ernte damit schon eingedeckt hatten.

Die Feuerwehr nahm‘s gelassen. Sie hatte in weiser Voraussicht eine geringere Menge Obst bestellt als in den Jahren zuvor. Die Besucher, die an den Stand zum "Wunderfitz" kamen, durften trotzdem naschen. Verbunden mit dem Wunsch der Feuerwehr, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Um Schals, Socken und Pullover wurde eher ein Bogen gemacht, da es schwer fiel, jetzt schon an den nächsten Winter zu denken. Dafür wurde ein Strohhut oder eine Sonnenbrille für den nächsten Urlaub zugelegt. Da sich die Besucherschar auf den ganzen Tag verteilte, kam nur Gedränge auf, wenn die Leute beispielsweise mitten auf der Straße stehen blieben, um das Baby einer Bekannten im Kinderwagen zu bewundern.

Da plaudern offensichtlich hungrig macht, bildeten sich am Schlangen. Viel Betrieb herrschte von Freitag bis Sonntag im Festzelt, in dem das Personal der Feuerwehr ordentlich schwitzte, um die Gäste mit Schlachtplatte und Getränken zu versorgen.

Eine gute Resonanz erfuhr der Festgottesdienst am Sonntagmorgen im Zelt zu Ehren Marias Geburt (8. September), woraus sich der Zwetschgenmarkt im Mittelalter entwickelte.