Das alte Notariat in der Berneckstraße soll zu einem Jugendbauhausprojekt werden,Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Jugend: Umbaumaßnahmen als Projekt / Juks3 stellt Beteiligungsbericht und Vorhaben vor

Das Juks hat in der Berneckstraße einiges vor

Mit dem Projekt "#Jugend(Bau)Haus 19" (#JBH 19) will das Juks3 die nächste Zeit Jugendliche motivieren und begeistern, das frühere Notariat in der Berneckstraße zu einem Jugendtreff umzubauen.

Schramberg. Ein Hauptprojekt des Juks3 wird der Umbau des früheren Notariats in der Berneckstraße 19 zu einem Jugendzentrum sein. Dazu stellte Juks-Leiter Marcel Dreyer im Verwaltungsausschuss einen ambitionierten Zeitplan vor. So soll zum Auftakt am kommenden Montag ein Banner am Gebäude angebracht werden, das auf die kommenden Aktionen hinweist. Im Mai soll dann die Beteiligungsphase mit Schülern ab der sechsten Klasse starten, zudem sind erste Abrissarbeiten und eine "Open Door" vorgesehen. Gleichzeitig laufen auf der Verwaltungsseite Bauantrag, anschließend Werkplanung mit Leistungsverzeichnis und im Juli die Vergaben. Bis dahin soll es auch von Jugendseite her eine aktive Projektgruppe geben, die mitarbeitet.

Fertigstellung im Dezember

In der letzten Schulferienwoche, vom 6. bis 11. September, so Dreyer, ist eine Jugendwoche geplant, bevor dem Umbau dann im November die Einrichtung folgt. Idealerweise rechnet der Juks3-Leiter mit Fertigstellung des Projekts und Eröffnung im Dezember diesen Jahres.

Im eigentlichen Jugendbeteiligungsbericht, den Julia Merz vom Juks anschließend im Ausschuss abgab, vertrat sie die Ansicht, dass der "Schramberger Weg" sich bewährt habe und es hätten immer wieder neue Jugendliche aus unterschiedlichen Schulen für die Jugendbildungsinitiative (Jubi) gewonnen werden können. Derzeit bestünde diese aus zwölf aktiven Mitgliedern zwischen 14 und 20 Jahren. Darüber hinaus gebe es fünf weitere Jugendliche, die das "Exit" in der Schule in Sulgen selbstorganisiert betrieben, berichtete Merz.

Beim geplanten Jugendhearing im Frühjahr 2020 sei das Juks3 "von der Pandemie eingeholt worden", weitere Präsenzveranstaltungen hätten nicht stattfinden können. Lediglich nach den Sommerferien sei es möglich gewesen, eine "Open-House-Veranstaltung" mit insgesamt 120 Teilnehmern im Jugendtreff Tal abzuhalten.

Im Winter habe das Juks dann den Fokus auf das Gebäude Berneckstraße 19 gelegt. Als nach der Haushaltssitzung im März bestätigt worden sei, dass die Mittel für die Errichtung eines Jugendzentrums zur Verfügung stünden, habe sich das Juks3 entschieden, die Jugendbeteiligung in diesem Jahr auf dieses Projekt zu richten.

"Uns ist es ein großes Anliegen, so viele unterschiedliche Jugendliche wie möglich zu erreichen und zu beteiligen." So habe sich das Juks3 im Rahmen der Kinder- und Jugendbeteiligung 2020 mit dem Projekt "Ballspielgelände Höfle" befasst. Bisher müssten die Kinder und Jugendlichen noch auf die Umsetzung warten, so Merz, das Thema sei allerdings bereits am Donnerstag auf der Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt und Technik.

120 Online-Teilnehmer

Im Bereich politische Bildung berichtete Merz von der digitalen Jugendkonferenz zur Landtagswahl. Mit einer sehr guten Kooperation der Beruflichen Schulen Schramberg und dem Gymnasium Schramberg hätten daran über 120 Jugendliche und junge Menschen teilgenommen. Diese Jugendkonferenz habe gezeigt, dass Beteiligung unter gewissen Voraussetzungen auch online funktionieren könne. Nichts desto trotz sei es für Jugendliche enorm wichtig, Gleichaltrige zu treffen oder Freizeitaktivitäten im Verein oder Jugendzentrum nachzugehen. "Das sind elementare und wichtige Momente des Jugendalltags", ist Merz der Ansicht. "Wir hoffen, dass wir den Schramberger Jugendlichen bald wieder mehr anbieten können und freuen uns, dass wir durch das Projekt "#JBH19" schon ganz vielen Jugendlichen ein wenig Hoffnung und Freude geben können". "Wir haben die Chance, ein Projekt, das von den Jugendlichen gefordert wurde, umzusetzen," sekundierte ihr Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, bevor sie die Diskussion im Gremium freigab.

Dominik Dieterle (CDU) beurteilte die aktuelle Situation für Jugendliche als schwierig. Die Aktion mit dem Jugendbauhaus höre sich gut an, "was mir gut gefällt, ist, dass eine zeitnahe Umsetzung möglich sein könnte." Dies wäre, so seine Ansicht, ein gutes Beispiel, bei dem es relativ schnell klappen könnte und die Jugendlichen von Anfang bis Ende dabei wären.

Allerdings sei er noch immer ein Verfechter der großen Treffen – und dabei spielte Dieterle auf die früheren Kinderneujahrsempfänge an. Er finde es sehr wichtig, dass es mindestens eine große Veranstatlung pro Jahr gebe, um mal reinzuschnuppern, "damit der Schramberger Weg der Jugendbeteiligung nicht wieder ausstirbt."

Ralf Rückert sagte dem Juks3-Team Dank für dessen Arbeit, "die in dieser Phase verdammt schwierig ist." Was ihn besonders freue, dass vieles mit den Schramberger Schulen gemeinsam laufe. Was ihn zusätzlich freuen würde, wäre, wenn diejenigen Kinder, die seit Monaten nicht mehr in die Schule dürften, digital mit hereingeholt würden.

"Wir treffen uns mit Jugendlichen, um zu überlegen, was wir tun können in der Corona-Zeit", versicherte Eisenlohr. Merz wusste, dass es jetzt ganz wichtig sei, zuzuhören, dass die Jugendlichen Akzeptanz und Verständnis bekämen – dies sei ein großes Thema. Das Juks-Team sei dran, "wir wollen schauen, in welche Richtung es gehen kann."

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) sah jetzt den richtigen Zeitpunkt an, so ein Projekt wie das Jugendzentrum heranzugehen. Es sei super, wenn es möglich werde, schnell in Aktivierungsphase reingehen zu können und es über den Sommer die Möglichkeit gebe, etwas zu tun.