Die Straßenmeisterei in Sulgen steht in der politischen Diskussion.Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Straßenmeisterei: Dorothee Eisenlohr sieht zahlreiche Argumente für Beibehaltung des Standorts Sulgen

Im Kreistag hat Oberndorfs Bürgermeister Werner Acker als Sprecher der FWV-Fraktion ins Gespräch gebracht, die beiden Straßenmeistereien im Kreis zentral zusammenzulegen. Dies könnte eine Schließung in Sulgen bedeuten, was in Schramberg auf Protest stößt.

Schramberg-Sulgen. "Wir werden alles dafür tun, dass der Straßenmeisterei-Standort in Schramberg erhalten bleibt, beziehungsweise zu gegebener Zeit den im Landkreisgutachten aufgezeigten Bedarfen entsprechend erweitert wird", antwortet dazu Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Mehrfach geprüft

Bereits in der Vergangenheit sei mehrfach geprüft worden, so Eisenlohr, ob der zweite Standort im Landkreis notwendig sei. Alle Untersuchungen kamen, so wie zuletzt die Imaka GmbH, zum Ergebnis, dass der zweite Standort erforderlich ist. Auch in der Vorlage 73/2020 für den Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags am 29. Juni werde festgestellt: "Für die Abwicklung des Straßenbetriebsdienstes im Landkreis Rottweil sind zwei arbeits- und betriebsfähige Straßenmeistereien erforderlich."

Der westliche Landkreis Rottweil, so schreibt Eisenlohr weiter, weise eine besonders anspruchsvolle Topografie auf. Für die Straßenmeisterei berge sie besondere Herausforderungen: plötzlichen Schneeeinbruch und Blitzeis im Winter sowie Verkehrsgefährdung durch Schneebruch an Straßenbäumen, große Höhenunterschiede bei den Straßen und immer wieder kleinere Felsstürze oder Hangrutsche.

In all diesen Fällen sei es erforderlich, dass das Team der Straßenmeisterei schnell vor Ort ist und für eine umgehende Straßenräumung und -sicherung sorgt. Ebenso könnten die im Verantwortungsbereich der Straßenmeisterei liegenden Tunnel in Schiltach und Schramberg schnell erreicht werden. Der Standort Schramberg-Sulgen befinde sich aus einsatztaktischen Gründen an einer zentralen Stelle an der Bundesstraße 462, einer überörtlich bedeutsamen Straße mit dem komfortabelsten Westaufstieg aus dem Rheintal, die zudem an dieser Stelle von weiteren überörtlichen Verbindungen nach Freudenstadt und Villingen-Schwenningen gekreuzt werde. Täglich werde die Straße von mehr als 13 000 Fahrzeugen benutzt.

Schnelle Problemlösung

Die Straßenmeisterei arbeite außerordentlich gut mit dem Bauhof der Stadt Schramberg in Sulgen zusammen. "Durch die enge Kooperation konnten in der Vergangenheit schon öfter Probleme schnell besprochen und gelöst werden. Auch dies bestätigt die Organisationsuntersuchung der Imaka", betont Eisenlohr.

Im Rahmen der Konzeption für das Erschließungsgebiet Schießacker hätten in den vergangenen Jahren Gespräche vor Ort mit der Straßenmeisterei und mit dem Landratsamt Rottweil, auch mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel stattgefunden, so Eisenlohr. Dieser hatte sich in der Sitzung auch für den Erhalt beider Standorte Sulgen und Zimmern ausgesprochen.

Fläche auch für Neubau

Die Stadt Schramberg hat dem Landkreis verschiedene Optionen zu Erweiterung der Straßenmeisterei vorgeschlagen. Die Erweiterung am jetzigen Standort sei in diesen Gesprächen aufgrund der nach hinten stark abfallenden Topografie als schwierig angesehen worden. Dennoch könnte dort eine Erweiterungsfläche zur Verfügung gestellt werden, was gegenüber dem Landratsamt auch so kommuniziert worden sei. Aufgezeigt worden sei ferner, dass sich im Zuge der Entwicklung des Innovationsparks Schießacker die Chance ergäbe, die Straßenmeisterei Schramberg von ihrem jetzigen Standort direkt an den neuen Anschlussknoten der B 462 zu rücken. Es wäre dann möglich, die dem heutigen Standard entsprechende Fläche für Straßenmeistereien von rund 15 000 Quadratmeter zur Verfügung zu stellen, mit gleichzeitiger Anbindung direkt an die Bundesstraße und zukünftige Ostumfahrung Sulgen. Diese direkte Anbindung an die Hauptachsen würde zu besonders kurzen Ausrückzeiten beitragen.

"Mit diesen Argumenten werde ich bei Kreistag und -verwaltung für unseren Standort werben", macht die Oberbürgermeisterin deutlich.