Vorsitzender Lars Bornschein (rechts), sein Stellvertreter Rémy Trevisan (links) und Gründungsmitglied Jürgen Bornschein freuen sich über 40 Jahre Podium Kunst. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Podium Kunst besteht seit 1978 / Die meisten Ziele des Vereins sind nach wie vor aktuell

Von Michaela Sum

40 Jahre Podium Kunst – Grund genug für den Verein, diesen Geburtstag mit einer ganz besonderen Ausstellung zu feiern.

Schramberg. Auch wenn sich in den 40 Jahren vieles getan und verändert hat, manche Dinge sind noch immer gleich. Das wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden Lars Bornschein, seinem Stellvertreter Rémy Trevisan und Gründungsmitglied Jürgen Bornschein deutlich.

Damals war es "ein kleiner Kreis Kunstinteressierter, der etwas für die Kunst in der Stadt tun wollte", erinnert sich Jürgen Bornschein. Elf Gründungsmitglieder hatte der Verein. Bis heute verteilt sich die Arbeit auf einige wenige Schultern: "Wir sind immer noch ein kleiner Haufen", sagt Lars Bornschein.

Die Ziele, die sich Podium Kunst bei seiner Gründung gesetzt hat, sind auch heute noch größtenteils aktuell. Schon im ersten Protokoll vom 14. April 1978, so ist es der Vereinshistorie zu entnehmen, hielten die Verantwortlichen fest, qualitativ hochwertige Filme im Lichtspielhaus zu zeigen sowie mehrtägige Kunstreisen, eintägige Kunstfahrten und Ausstellungen von hoher Qualität organisieren zu wollen.

Auch wenn der Ort mit dem Subiaco-Kino inzwischen ein anderer ist, Kunstfilme werden weiterhin gezeigt. "Das sind zwar Filme mit Schwergewicht, aber halt doch Kino", erklärt Lars Bornschein worin für viele der Reiz dieser Veranstaltungen liegt. Dieses Jahr sollen die Dokumentation "Neo Rauch – Gefährten und Begleiter" und der Film "Gauguin" gezeigt werden.

Podium Kunst wollte nicht nur Kunst nach Schramberg bringen, sondern die Schramberger ganz grundsätzlich für Kunst begeistern. Dafür wurden ein- und mehrtägige Kunstfahrten organisiert, so Jürgen Bornschein. Die Teilnahme war zunächst nur für Mitglieder offen, "was für einen großen Zuwachs gesorgt hat", sagt Jürgen Bornschein und erinnert sich an Reisen nach St. Petersburg, in die Toskana und nach Prag.

Inzwischen organisiert der Verein, der rund 50 Mitglieder hat, etwa drei Tagesfahrten pro Jahr. Sie führen in Museen nach Basel, Baden-Baden oder Stuttgart und richten sich auch an Nicht-Mitglieder. Das Angebot ist im Umkreis beliebt: "Auch Teilnehmer aus Oberndorf und Rottweil sind regelmäßig dabei", so Lars Bornschein.

Die selbst organisierten Ausstellungen sind nach wie vor eine der Hauptaufgaben von Podium Kunst. Was mit ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr – anfangs noch im Albert-Schweitzer-Saal – begann, hat sich auf jährlich drei Ausstellungen im Schloss etabliert. An ihrem Ziel, gerade auch jungen Künstlern eine Plattform zu bieten, halten die Verantwortlichen fest. "Das war von Anfang an die Philosophie", sagt Lars Bornschein. Während in den ersten Jahren vor allem Künstler von auswärts im Fokus standen, hat eine Ausstellung pro Jahr "Bezug zu Schramberg", sagt der Vorsitzende. So wie Angelika Flaig, deren Werke aktuell zu sehen sind – sie lebt zwar nicht mehr in Schramberg, ist hier aber geboren und aufgewachsen.

Die große Jubiläumsausstellung, die ab 23. September zu sehen sein wird, steht hingegen ganz im Zeichen der Zahl 40 – wie sollte es bei einem 40. Geburtstag auch anders sein? Künstler, die in den vergangenen 40 Jahren bereits im Forum Kunst ausgestellt hatten, wurden angefragt, ein Werk im Format 40x40 Zentimeter zu gestalten – knapp 70 Zusagen hat der Verein bereits. Die Ausstellung soll mit einem großen Künstlerfest am Samstag, 22. September, eröffnet werden. Bei Livemusik von Arno Haas sollen Künstler und Gäste in lockerer Atmosphäre ins Gespräch kommen: "Die Ausstellung ist das Herzstück unseres Geburtstagsjahres", freuen sich die Verantwortlichen.