Dichter Rauch drang aus der Wohnung. Foto: Wegner

Wohnung in Schwabenstraße steht in Vollbrand. Bewohner wird beim Sprung von Balkon schwer verletzt.

Schramberg - Nur mit einem Sprung vom Balkon zwei Stockwerke hinunter in den Garten konnte sich ein Mann in der Schwabenstraße, in dessen Appartement ein Feuer ausgebrochen war, vor den Flammen retten. Dabei verletzte er sich schwer.

Die anrückende Feuerwehr konnte den 49-jährige Mann aufgrund des Rauchs, der ihn umhüllte, nur zeitweise sehen. Und bis die Steckleiter an der schwer zugänglichen Rückseite des mehrgeschossigen Hauses in der Schramberger Schwabenstraße angestellt werden konnte, war der Bewohner auch schon gesprungen. Die weiteren anwesende Bewohner des Hauses konnten sich unverletzt ins Freie retten, nachdem eine Mieterin gegen 7.20 Uhr den Brand bemerkt, die Feuerwehr alarmiert und den Großteil der Nachbarn aus den Wohnungen getrommelt hatte. Sie kamen größtenteils anschließend bei Freunden unter, konnten sich zunächst bei einer Nachbarin aufwärmen. Zudem sorgte das Ordnungsamt der Stadt für eine vorübergehende Bleibe für eine Familie in einer eigens dafür vorgehaltenen Wohnung in Waldmössingen. In einem Stockwerk, das besonders durch einen Wasserschaden betroffen ist, waren die Mieter am Dienstag auswärts im Urlaub.

Das Haus selbst, so Schrambergs Poizeirevierleiter Jürgen Lederer, sei vorläufig unbewohnbar, auch weil durch das Feuer eine Wasserleitung geplatzt sei und Wasser in den Stromverteilerkasten floss.

Wohnung stand in Flammen

Verraucht, so der Feuerwehrabteilungskommandant Tal, Patrick Wöhrle, seien die übrigen Wohnungen nur gering, auch weil im Treppenhaus gleich ein Rauchvorhang angebracht worden sei.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand die betroffene Wohnung im Vollbrand, so dass von zwei Seiten mit dem Löschangriff begonnen worden sei – vom Garten aus und durch das Treppenhaus.

Dabei, so Feuerwehr-Kreispressesprecher Sven Haberer, habe der Hauptaugenmerk auch darauf gelegen, ob sich noch Personen im Gebäude befänden, die gerettet werden müssten. Aus diesem Grund wurden alle Wohnungen des mehrstöckigen Gebäudes entweder aufgeschlossen oder von der Feuerwehr geöffnet.

Kripo ermittelt zur Brandursache

Nach dem beendeten Löschangriff der brennenden Wohnung war zunächst unklar, ob eventuell im Haus Gas austreten würde, da ein Messgerät solches angezeigt hatte. Hier konnten die herbeigerufenen Stadtwerke schnell Entwarnung geben: Das Haus wird nicht mit Erdgas versorgt. Um ein eventuelles Aufflackern von Glutnestern in der verkohlten Wohnungseinrichtung zu verhindern, wurde diese zum weiteren Ablöschen in den Garten verbracht.

Hinsichtlich des Brandausbruchs liegen bislang keine genauen Erkenntnisse vor, die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen, ein Mitarbeiter der Kriminaltechnik war ebenfalls vor Ort.

Die Feuerwehr unter Leitung von Stadtbrandmeister Werner Storz war mit den Abteilungen Schramberg und Sulgen mit insgesamt 50 Kräften vor Ort, zudem waren Notarzt, Rettungsdienst des Roten Kreuzes und Beamte des Polizeireviers Schramberg im Einsatz. Rettungsdienst und Notarzt bemühten sich nicht nur um den schwer verletzten Mieter, sondern auch um ein Kind, das gesehen hatte, wie der vom Feuer bedrohte Mann gesprungen war – der 13-jährige Sohn einer im Haus wohnenden Familie war wenige Minuten vor Brandausbruch zur Schule gegangen und hatte vom Geschehen zunächst nichts mitbekommen.

Die Straße zwischen Hardt und Schramberg – derzeit auch Umleitungsstrecke für den gesperrten Altenburger Weg – musste zur Brandbekämpfung und Nacharbeiten mehrere Stunden voll gesperrt werden.