Schon bevor die fünfköpfige Lo-Fi-Electronic-Folk-Punk-Kapelle loslegte, rieben sich die Gäste verwundert die Augen: Drei Keyboards, ein Zebragitarrenverstärker, ein sparsames Drumset, bunte LED-Lichtschläuche und eine farbenfrohe Discokugel standen auf der Bühne herum und machten Appetit auf das kommende Spektakel. Dann endlich kamen auch die Protagonisten auf die Bühne, angeführt von dem in ein grellgrünes Hemd gehüllten Bandleader Strangmann und der gewichtigen Keyboarderin und Sängerin Plushbug. Die altertümlichen Keyboards wurden in Betrieb genommen, Elektrorhythmen erklangen und die Band sorgte mit ihrem Instrumental-Song "Space Race" erst mal für das ein oder andere Stirnrunzeln im Publikum. Doch schon bald hatten Strangmann und Mitstreiter die Herzen des Publikum mit ihren quietschfidelen, eigenwilligen und rotzfrechen Darbietung berühmter Klassiker im Sturm erobert. Vom Bossa Nova über Reggae und Rumba bis hin zum Kraftwerk-Elektro-Hit "Die Roboter" machte das Quintett vor nichts und niemandem halt: Strangman intonierte als "Man in Green" Johnny Cash-Songs im Tango-Stiel, verwurste den Heavy Metal-Klassiker "Ace of Spades" von Motörhead in einer Discoversion und seine Kollegin Plushbug bot "Seven Nation Army" mit Megaphon im Reaggae-Rhythmus dar. Auch beim "Sexy Medley" glänzte der weibliche Part der Band. Wohl noch nie hat sich die Kombination einer schrecklichen Stimme mit einer scheinbar lust- und emotionslosen Darbietung so gut angehört.
Vor allem die Disconummern von "Stragula" erwiesen sich als extrem tanzbar, so dass sich die Tanzfläche nach und nach immer mehr füllte. Doch nicht nur Coverversionen hatten die außergewöhnlichen Musiker im Gepäck, sondern auch eigene Hits wie "Bier". Unterbrochen von einer kurzen Pause rockten die fünf Musiker, ohne Langeweile aufkommen zu lassen über drei Stunden. Ob obwohl ihnen zum Ende des Konzerts die Anstrengung deutlich anzumerken war, kamen sie den Forderungen des begeisterten Publikums nach und gaben eine Zugabe nach der anderen.
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