Bei einer Kooperation mit der Tennenbronner Grundschule entstand ein Modell des Wiesenbauernhofs.Archivfotos: Heimathaus Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Tennenbronner Heimathaus wird "zum Zehnjährigen" intensiv beleuchtet

Vor etwa zehn Jahren ist das Heimathaus eröffnet worden. Laut Mitteilung sollte dieses Jubiläum mit einer Sonderausstellung und einer Feier begangen werden. Wegen Corona soll stattdessen in einer kleinen Artikelfolge auf die vergangenen zehn Jahre zurückgeblickt werden.

Schramberg-Tennenbronn. "Entsprechend unserer Gründungsvision sollte nicht nur ein statisches Museum, sondern ein lebendiges Heimathaus entstehen, bei dem Geschichte auf unterschiedliche Weise und durch die Begegnungen aller Bürger und Altersgruppen erlebbar ist", schreibt die Heimathausgruppe. Folgende Beispiele seien nur ein kleiner Ausschnitt der Veranstaltungen der vergangenen Jahre.

Ein Tag für ausländische Mitbürger

Für die Projektgruppe schließt der Heimatbegriff immer die Möglichkeit des heimisch Werdens ein. Deshalb wurden 2012 ein Wochenende lang die zugezogenen Mitbürger in den Fokus gestellt. Im Pfarrsaal präsentierten sich Mitbürger aus Bangladesch, Italien, Polen, Mauritius, Japan, Peru, Bulgarien, Thailand, Ungarn und Vietnam mit ihren Kleidern und Speisen und stellten den vielen Besuchern ihre Heimat vor. "Dieser lebendige Austausch und der großartige Besuch zeugten für einen weltoffenen Heimatbegriff und machten das Wochenende für die vielen Gäste zu einem ganz besonderen Erlebnis", heißt es weiter.

Zum Motto "Holz" am Tag des offenen Denkmals 2012 wurde die Vielseitigkeit des Naturmaterials, aber auch seine Bedeutung für das Leben und Arbeiten in Tennenbronn in seiner ganzen Bandbreite dargestellt. Von Vorträgen im Rathaussaal über Vorführungen von alten Holzhandwerken bis zum mobilen Sägewerk auf dem Rathausplatz, Filmvorführungen und einer Sonderausstellung im Heimathaus reichte das Angebot. Alle Aktionen zum Thema Wald und Holz und der Festbetrieb rund ums Heimathaus stießen auf großes Interesse.

Das Jubiläum "500 Jahre Reformation" prägte 2017 das Jahresprogramm der Heimathausgruppe. Mit mehreren Vorträgen, einer Sonderausstellung und einem ökumenischen Gottesdienst sowie einem Reformationshock auf dem Rathausplatz wurden die Ereignisse, "die für unser Dorf durch die Trennung in zwei Gemeinden besonders schmerzhaft war", beleuchtet und im harmonischen Miteinander gefeiert. Der Erlös wurde nach Haiti gespendet.

"Der Erhalt des alten Stabswirtshauses Krone liegt uns sehr am Herzen", schreibt die Gruppe weiter. Mit einem Vortrag von Alfred Kunz, einem Bildvortrag von Fritz Wöhrle, einem Kurzfilm und einer Sonderausstellung im Heimathaus wurde die historische Bedeutung des Hauses deutlich gemacht.

Eingebettet in die Thematik der Vorträge entstanden in Kooperationen mit der Tennenbronner Grundschule ein Dorfmodell und ein Modell des Wiesenbauernhofs. Daneben gab verschiedene es Workshops für die Schüler.

Buch zur Zeit des Nationalsozialismus

Mit mehreren Vorträgen hat die Gruppe ab 2017 die Zeit des Nationalsozialismus in Tennenbronn aufgearbeitet. In einem ergreifenden Themenkonzert, einem ökumenischen Gottesdienst und Trauerakt zum Volkstrauertag sowie der Enthüllung einer Mahntafel wurde an diesen Zeitabschnitt der Dorfgeschichte erinnert. "Zusätzlich wurden die Ergebnisse der Recherchen in einem Buch dokumentiert, das nun in hunderten Haushalten in Tennenbronn und Umgebung zu finden ist."

Auf große Resonanz stieß das Angebot in Kooperation mit dem Schwarzwaldverein, das Cego-Kartenspiel zu lernen. Selbst ein Fernsehteam des SWR berichtete darüber.