Medienwerkstatt: Film "Aus Klein wird Groß" beim Goldene-Gans-Filmfestival in Stuttgart nominiert
Die Erfolgsgeschichte der Medienwerkstatt an der Grundschule Tennenbronn geht weiter. Dieses Mal steht ein Film der Anfängergruppe, bestehend aus vier Drittklässlern, mit dem Titel "Aus Klein wird Groß" im Mittelpunkt.
Schramberg-Tennenbronn. Der Film wurde für das Goldene-Gans-Filmfestival in Stuttgart nominiert. Am Samstag wird der Film im Metropolkino in Stuttgart auf der Kinogroßleinwand gezeigt. Schon jetzt ist der Film unter den besten vier Filmen in seiner Kategorie.
Thematisch geht es im Film um den Mut zur Veränderung. Ganz gezielt hat die Gruppe um Leiterin Kerstin Heinlein auf dieses Motto des Filmfestivals in Stuttgart hingearbeitet, weil es allen Beteiligten sehr gut gefallen hat.
Eine rührende Geschichte
Die Geschichte ist rührend und handelt davon, dass hunderte von der nächtlichen Flut an den Strand geschwemmten Seesterne ohne Hilfe sterben müssten. Ein Spaziergänger trägt einen Stern nach dem anderen in das rettende Wasser zurück. Kann er wirklich helfen? Und was macht es für einen Unterschied?
Das Filmteam mit Teresa Birkenstock, Julian Kuhlmey, Max Grießhaber und Lea Waller aus der dritten Klasse kommt während der Arbeit am Film zu dem Ergebnis, dass es oft Kleinigkeiten sind, die eine große Wirkung haben können. Als Grundlage für den Film diente der Gruppe ein Essay des Japaners Manoj Parik. Die Tennenbronner schrieben den Autor persönlich an und fragten nach, ob sie die kurze Geschichte verfilmen dürften. Schnell kam das Okay und zwischenzeitlich sogar eine weitere Nachricht. So freut sich der Autor sehr, dass seine Geschichte verfilmt wurde und, dass die Kinder nun sogar nominiert sind. Dies teilte er in einer E-Mail mit.
Zur Geschichte selbst entstand zunächst ein Storyboard mit genauen Überlegungen, wie die Geschichte als Film realisiert werden kann. Das Filmset wurde aus einfachen Materialien gebaut: Der Strand ist ein großer Karton von mehr als zwei Meter Breite, der mit Acrylfarbe bemalt wurde. Darauf wurde Vogelsand gestreut und echte Seesterne aus dem Dekorationsbedarf verwendet.
Mit Hölzchen aus dem Wald entstand der Steg. Das Meer wurde aus einfachem Taft-Stoff und Frischhaltefolie gestaltet. Eine LED-Lichterkette diente als Sternenhimmel. Die Figuren schließlich entstammen aus einem Puppenhaus. Um sie zu animieren, bediente sich das Filmteam sogenannter Rigs, also Aufhängungen. Schließlich wurden auch noch die Geräusche mit Hilfe von Butterbrottüten und Schwämmen selbst entworfen.
Mit verteilten Rollen wurde der Text aufgenommen und die Musik aus einem Archiv für Gema-freie Musik ausgewählt. Bild für Bild entstand in nur fünf Wochen Produktionszeit der Film, sogar in den Osterferien kamen die Kinder an die Schule, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Für den kommenden Samstag sind die Tennenbronner natürlich schon sehr gespannt.
Die vier Filmemacher Teresa Birkenstock, Julian Kuhlmey, Max Grießhaber und Lea Waller werden zusammen mit ihren Familien, der Medienwerkstattleiterin Kerstin Heinlein und der Rektorin Tanja Witkowski, die auch Klassenlehrerin in der dritten Klasse ist, nach Stuttgart reisen. Dort hoffen die Tennenbronner natürlich auf einen Preis.