Lothar Späth Foto: Kohlmann

Stadt würdigt Ex-Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk. "Tag der Burgpioniere" am Samstag mit Programm.

Schramberg - Hohe Auszeichnung für ein Lebenswerk, das allen Schrambergern nützt: Lothar Späth erhält den Ehrenbrief der Großen Kreisstadt.

Mit dem Ehrenbrief der Großen Kreisstadt Schramberg werden Personen geehrt, »die sich durch vorbildliche Leistungen oder ihren Einsatz für wichtige Belange der Stadt besonders verdient gemacht haben«. Dazu zählen insbesondere »Verdienste um die Förderung des kulturellen Lebens der Stadt« oder »kulturelle Leistungen, die allgemeine öffentliche Würdigung und Anerkennung finden«. In diesem Jahr wird mit dem Ehrenbrief das herausragende Engagement von Lothar Späth für die Erforschung der Geschichte der Burgen im Berneck- und Schiltachtal gewürdigt. Er beschäftigte sich wie kein anderer aus der Gruppe mit der archäologischen Bedeutung der Funde und veröffentlichte viele Ergebnisse seiner Forschungen in der Zeitschrift »D’Kräz« des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg, heißt es in der Ankündigung.

Die Auszeichnung wird am Samstag, 17. Mai, übergeben. Die Ehrung ist Teil des »Tags der Burgpioniere«, den das Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg veranstalten. Gleichzeitig wird das neue archäologische Magazin eingeweiht.

Lothar Späth gehört zu den Burgpionieren. Der gebürtige Schramberger, Jahrgang 1941, lebt seit 1970 in Ettlingen bei Karlsruhe. Von 1956 bis 1977 gehörte er zu den sogenannten »Burgpionieren«, die sich in ihrer Freizeit für die Renovierung der Burgruine auf dem Schlossberg einsetzten und bei den Grabungen interessante Entdeckungen machten, teilt das Stadtarchiv mit.

Von 1980 bis 1985 war Späth maßgeblich an der Konzeption und Realisierung der Burgenausstellung im Stadtmuseum Schramberg beteiligt. Im Jahr 2000 hat er die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg erhalten, als bislang einziger Schramberger.

Im vorigen Jahr richtete Lothar Späth zusammen mit dem Archäologen Bernd Günther im neuen Gebäude des Stadtarchivs Schramberg ein archäologisches Magazin ein. Dort sind die Funde aufbewahrt, die nicht ausgestellt sind und die bisher für die Forschung kaum zugänglich waren. Der Museums- und Geschichtsverein Schramberg hat die Einrichtung des Raumes mit einer Spende unterstützt.

Am »Tag der Burgpioniere« stellen Stadtarchiv und Stadtmuseum den neuen Raum der Öffentlichkeit vor. Eröffnet wird das Programm um 10 Uhr mit der Ehrung von Lothar Späth durch Oberbürgermeister Thomas Herzog. Außerdem hält Museumsleiterin Gisela Lixfeld eine Ansprache. Sie hat zusammen mit Lothar Späth vor 30 Jahren die Burgenausstellung im Stadtmuseum Schramberg eingerichtet. Der Ehrung schließt sich ein Empfang an.

Von 11 bis 16 Uhr kann das archäologische Magazin besichtigt werden. Im benachbarten EDV-Schulungsraum wird eine Präsentation von Fotos der Grabungen auf dem Schlossberg gezeigt, die von Oskar Roth (1905 bis 1996) mit einer Leica aufgenommen wurden. Um 14 Uhr hält Moritz Seeburger aus Dunningen einen Vortrag zur Einführung in die Archäologie des Mittelalters. Der Nachwuchswissenschaftler hat an der Universität Bamberg studiert und seine Masterarbeit über die Niederadelsburgen in Dunningen geschrieben, die der Heimat- und Kulturverein Dunningen kürzlich mit einem Preis ausgezeichnet hat. Der »Tag der Burgpioniere« findet von 10 bis 16 Uhr im Gebäude des Stadtarchivs statt, Am Hammergraben 8. Der Eintritt ist frei.