"Die verflixte Steuerklasse 5" mit all ihren Auswirkungen steht bei dem Vortrag im Mittelpunkt. Foto: Olowinsky Foto: Schwarzwälder Bote

"Frauenzeit": Anschaulicher Vortrag stößt auf Interesse / Beispielpaar zeigt Folgen auf

Mehr als vierzig Frauen und Männer waren in den Vortragssaal der Sparkasse gekommen, um sich im Rahmen von "Frauenzeit" mit dem Thema "Die verflixte Steuerklasse 5" auseinanderzusetzen.

Schramberg (olo). Das Programm "Frauenzeit" des Schramberger Frauenbeirats enthält die unterschiedlichsten Angebote mit zahlreichen Kooperationspartnern. Der Zweigverein Talstadt des Katholischen Deutschen Frauenbunds präsentierte im Rahmen der Mädchen- und Frauenwochen das Thema "Die verflixte Steuerklasse 5".

Barbara Kunst, Steuerberaterin und Vorsitzende des Frauenbeirats, erläuterte die Zusammenhänge der Steuerklassenwahl anschaulich und lebendig.

Zusammenhänge verdeutlicht

V on der Zeit kurz nach der Ausbildung bis zur Familiengründung wurden am Beispielpaar "Anna und Steffen" die Auswirkungen des Lohnsteuerabzugs und die Folgen bei der Steuererklärung gezeigt. Die interessierten Fragen aus dem Publikum sorgten für eine lebhafte Präsentation und verdeutlichten, dass großer Erklärungsbedarf bestand.

Anhand der ausgestellten Abrechnungsbeispiele konnten in verschiedenen Zeitabschnitten der Modellfamilie die Zusammenhänge aufgezeigt werden. Dabei ging Kunst auch auf die Folgen von Teilzeitbeschäftigung und Minijob ein. Arbeitsmodelle, die insbesondere Frauen betreffen, bei denen die Betroffenen im Rahmen ihrer Familiensituation mit einer geringeren Arbeits-Stundenzahl zufrieden sind – ohne dabei zu berücksichtigen, dass wichtige Sozialversicherungsleistungen oft nicht enthalten sind.

So war es für die Anwesenden nachvollziehbar, dass das Problem von späteren geringeren Renteneinkünften, Risiken im Fall von Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflege von Angehörigen in der Familie, aber auch Scheidung oder Tod des Partners oft auf eine niedrige Beschäftigungsquote in früheren Jahren zurückzuführen sind.

Es sei wichtig, so die Referentin in ihrem Vortrag, dass beide Ehepartner auch im Ernstfall auf "eigenen Füßen stehen können". Als mögliche Option zur Verbesserung der Situation wurde auf eine größere partnerschaftliche Verteilung von Familienarbeit verwiesen, dass beide Partner wichtige Verantwortung in der Familie übernehmen – besonders in der Betreuung der Kinder, unter anderem auch durch Anpassung von Arbeitszeiten. Dies bedürfe allerdings noch einiger Anstrengungen in der gesellschaftlichen Umsetzung und Akzeptanz.