Florian Reiner während des Besuchs im Waisenhaus von Père André Sylvestre. Foto: Privat

Florian Reiner besucht die mit Schramberger Unterstützung finanzierten Projekte auf Haiti.

Schramberg/Hardt/Cap-Hatien - Der 22-jährige Florian Reiner aus Hardt flog kürzlich für knapp vier Wochen nach Haiti.

Vermittelt über die Haiti-Hilfe Schramberg (HHS) bekam das Vereinsmitglied die Gelegenheit, mit den Verantwortlichen vor Ort zu sprechen, aktuelle Projekte zu besichtigen sowie eine Reihe von Patenkindern in ihrem Zuhause zu besuchen. Im Folgenden gibt er eine kurze Zusammenfassung seiner Erlebnisse:

"Ein bereits lange von mir gehegter Wunsch war, eines Tages nach Haiti zu reisen. Diesen Herbst nun hat es endlich geklappt. Untergebracht in Cap-Hatien (CH), startete ich von dort meine zahlreichen Unternehmungen. So besichtigte ich in Blue-Hills, einer Siedlung am Rande der Stadt, eine mithilfe der Haiti-Hilfe und der Klaus-Grohe-Stiftung neu errichtete Wasseraufbereitungsanlage, die es dort lebenden Menschen nun ermöglicht, zu erschwinglichen Preisen an sauberes Trinkwasser zu gelangen; ein wichtiges Stück Lebensqualität, das für viele Bewohner bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu bewerkstelligen gewesen war und ein beträchtliches Gesundheitsrisiko nach sich gezogen hatte.

Ein weiteres wichtiges Feld, auf dem sich die HHS betätigt, ist die Erwachsenenbildung. So fuhr ich mit Père Julmice, dem Leiter des Diözesanbüros für Bildung in CH, an insgesamt drei Tagen zu Alphabetisierungszentren im Landesinneren. Bei ergreifenden Empfängen mit Liedern – und sogar einem einstudierten Theaterstück – sowie im Gespräch mit einzelnen der mehr als 1000 Teilnehmern der Kurse wurde mir deren tiefe Dankbarkeit für die aus Deutschland geleistete und vor Ort auch tatsächlich wirksame Hilfe bewusst.

Dieses auch vom Bundesministerium für Zusammenarbeit bezuschusste Projekt versucht zudem der in der Vergangenheit allzu bedenkenlos betriebenen Rodung ganzer Landesteile entgegenzutreten. Neben der Schaffung eines Bewusstseins in der Bevölkerung für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt betreibt es auch aktiv zahlreiche Baumschulen und ist an der Entstehung von immer neuen Gärten beteiligt. Knapp eine Woche verbrachte ich zudem in der rund 50 Kilometer im Landesinneren gelegenen Gemeinde Ranquitte. Dort konnte ich mir durch den Besuch von fünf Schulen und in Gesprächen mit Schülern und Lehrern ein Bild vom haitianischen Unterrichtsalltag machen; zusätzlich konnte ich mir in nachmittäglichen Besuchen von im Patenschaftsprojekt der HHS teilnehmenden Kindern einen ersten Eindruck vom einfachen Leben auf dem Land verschaffen.

Sowohl hier, als auch bei allen anderen Begegnungen mit Einheimischen, waren es eine außerordentliche Gastfreundlichkeit und Höflichkeit sowie eine trotz der bitteren Armut den Menschen nicht zu nehmende Lebensfreude und Zuversicht, die mir zutiefst imponierten. Kurz vor der Rückreise besuchte ich das von Salesianerinnen geleitete Institut Marie Louise für gehörlose Kinder und ein von Père André Sylvestre neu gegründetes Waisenhaus, in dem vorerst 20 Kinder ein neues Zuhause gefunden haben. Beide Einrichtungen werden von der Haiti-Hilfe aktiv durch die Vermittlung und Verwaltung von Kinderpatenschaften unterstützt."

Weitere Informationen:

Zum Weiterlesen und auch zur Kontaktaufnahme eignen sich die Internetseite der Haiti-Hilfe Schramberg sowie ein von Florian Reiner eigens für die Reise verfasster Blog zum Thema, in dem weitere Bilder und Texte zu finden sind.

Spendenkonten: Kreissparkasse Schramberg, BLZ 64250040, Konto-Nr. 587578; Volksbank Schwarzwald-Neckar, BLZ 642 920 20 Konto-Nr. 32171005.