"Verdächtige Wahrnehmungen" sollten sofort der Polizei gemeldet werden. Foto: Syda Productions – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Blaulicht: Kriminelle stehen mit geöffneter Motorhaube am Straßenrand und bitten um Hilfe

Schramberg. Kriminelle machen keinen Urlaub: Dies lässt sich leider auch im Sommer 2018 in der Raumschaft Schramberg feststellen.

In Sulgen, Richtung Dunningen, in der Talstadt nach Schiltach oder auch am Straßenrand bei Waldmössingen stehen in den vergangenen Tagen immer wieder Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen, meist mit geöffneter Motorhaube. Ein Insasse versucht vorbeifahrende Autos anzuhalten, spricht, meist in gebrochenem Deutsch, von einer Panne oder von fehlendem Benzin und bittet um finanzielle Unterstützung.

Die Schramberger Polizei bestätigt auf Anfrage solche "verdächtigen Wahrnehmungen", mehrere Personen hätten sich im Revier gemeldet und diese Vorfälle geschildert. In einem Fall waren zwei junge Frauen betroffen, die nichts ahnend anhielten und helfen wollten. Als sie die Masche durchschauten und wegfahren wollten, stiegen aus dem angeblich liegengebliebenen Auto mehrere junge Männer aus und versuchten, Druck auf sie auszuüben. Die Frauen ließen sich nicht einschüchtern, fuhren davon und meldeten ihr Erlebnis nach dem ersten Schreck der Polizei.

Als die Streife allerdings am genannten Ort auftauchte, hatten sich die Männer schon aus dem Staub gemacht.

Es sei wichtig, bei solchen Fällen sofort die Polizei zu verständigen, erläutert Revierleiter Jürgen Lederer. "Nicht erst heimfahren und es dem Mann erzählen." Denn die Kriminellen seien auch "Taktiker", die ihr Fahrzeug so abstellen, dass sie schnell wieder weg sind.

Am besten sollten sich Betroffene noch das Kennzeichen merken und durchgeben oder gleich ein Foto mit dem Smartphone machen, rät der Beamte. Bei 99 Prozent solcher "Pannen" von ausländischen Fahrzeugen hätten Kriminelle ihre Finger im Spiel. Im Fall der zwei Frauen handelte es sich übrigens um einen älteren Opel mit rumänischem Kennzeichen.

Betteln als "Türöffner"

Aber nicht nur im Straßenverkehr heißt es "Obacht". Aufdringliche Bettler sind immer mal wieder und derzeit verstärkt sowohl in der Talstadt, als auch in den Stadtteilen von Haus zu Haus unterwegs. Sie fragen nach Geld, Schokolade oder Kaffee. Auch in diesem Fall rät Lederer dazu, sofort die Polizei zu verständigen und die Haustüre gar nicht erst zu öffnen.

Die Bettler selbst seien oft wirklich arm, weil sie zu organisierten Banden gehörten und ihre "Beute" abgeben müssten. Außerdem sei das Betteln im wahrsten Sinne des Wortes oft nur ein "Türöffner": Treffen die Täter beispielsweise auf ältere Personen, versuchen sie, sich unter einem Vorwand Zutritt ins Haus zu verschaffen ("Hätten Sie ein Glas Wasser für mich?").