Der Vorstand der Forstbetriebsgemeinschaft bei der Jahresversammlung (von links): Erich Kunz, Klaus Wälde, Stefan Allgeier, Florian Kühn und Markus Storz. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Schwieriges Jahr auch für Forstbetriebsgemeinschaft Tennenbronn / Preise stark gefallen

Auch 2019 war für die Waldbesitzer ein schwieriges Jahr. Das erklärte Erich Kunz bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Tennenbronn.

Schramberg-Tennenbronn. Die Befürchtungen aus dem trockenen Vorjahr seien eingetroffen, die Tanne vertrocknet und bei der "Fichte hat der Käfer gnadenlos zugeschlagen", so der Vorsitzende.

Wegen der großen Schäden in ganz Mitteleuropa seien die Preise schnell in den Keller gefallen, denn der "Holzpreis kennt keine Grenzen". Die Holzabfuhr sei ins Stocken geraten wegen des Umbaus im Sägewerk Finkbeiner. Das Land habe kurzfristig auf Antrag finanzielle Hilfe gewährt und sogar noch im vergangenen Jahr ausbezahlt.

Auch im neuen Jahr, so Kunz, werde der Klimawandel deutlich sichtbar mit wenig Niederschlag im Januar. So könne man nur auf ein nasses Jahr hoffen, um eine ungewisse Zeit für die Waldbesitzer zu lindern.

Schriftführer Stefan Allgeier belegte den Preisverfall mit Zahlen: So fiel der durchschnittliche Preis pro Festmeter Holz von 72,60 Euro im Jahr 2016 auf 56,60 Euro im Jahr 2018. Der Vorstand der FBG habe mit Revierförster Jürgen Obergfell in kürzester Zeit die Förderanträge für die Waldbesitzer in Tennenbronn eingereicht und damit die Entschädigung für 2200 Festmeter Käferholz gesichert.

Im vergangenen Jahr wurden mit der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald (FVS) 5716 Festmeter Holz vermarktet, nach 7493 Festmetern im Jahr 2018, berichtete Geschäftsführer Klaus Wälde. Mit 2415 Festmetern ging das meiste Holz an die Firma Finkbeiner. Die FBG vertritt noch 193 Waldbesitzer mit 96 Prozent PEFC-zertifiziertem Holz. Bei der durchschnittlichen Nutzung von 3,5 Festmetern Holz gebe es noch Luft nach oben beim jährlichen Einschlag. Angesichts des Preisverfalls unter 30 Euro bei C/D-Holz sei die Arbeit aber "finanziell unlustig".

Durch die Anträge auf Förderung hatte Kassier Gerhard Moosmann sehr viel Arbeit, die er aber "sehr ordentlich ausgeführt" habe, bestätigten die Kassenprüfer Winfried Ketterer und Heinrich Knörle. Die kompetente Mannschaft der FBG müsse die gravierenden Folgen des Klimawandels tragen, dankte Reinhard Günter im Namen der Gemeinde und stellte die einstimmige Entlastung für den Vorstand fest.

Bei den Wahlen wurden die Amtsinhaber einstimmig bestätigt: Erich Kunz als Vorsitzender, Klaus Wälde als Stellvertreter und Geschäftsführer, Stefan Allgeier als Schriftführer, Gerhard Moosmann als Kassier und als Beisitzer Florian Kühn, Markus Storz und Benjamin Nagel.

Ende März will die FBG die Firma Finkbeiner nach ihrem Umbau besichtigen.