Die Spielerinnen im Frauenfußball sind nicht so bekannt, wie es wünschenswert wäre. Foto: Jaqubi Foto: Schwarzwälder Bote

Analyse: Es fehlt an Trainern und an Medien-Präsenz

 Der Sportverein Sulgen wurde am 7. März 1928 gegründet. Im Verein sind ungefähr 550 Mitglieder organisiert. Davon sind etwa 100 Frauen. Im vergangenen Jahr spielten die Frauen des Vereins in der Regionalliga, sind dann jedoch in die Landesliga abgestiegen. Wir trafen Lea Herzog, eine Spielerin des Sportvereins Sulgen.

Auch wenn du die Frage wahrscheinlich schon nicht mehr hören kannst: Was unterscheidet den Frauen- vom Männerfußball?

Ich bin der Meinung, dass Frauen anders spielen als Männer. Es wird nicht mit einem hohen Körpereinsatz gespielt und damit auch nicht so riskant. Es gibt weniger Verletzungen und außerdem wird nicht so viel reklamiert. Natürlich gehen im Spiel die Frauen auch mal zu Boden, aber wenn nichts Gravierendes ist, dann stehen sie auch wieder auf und machen nicht so ein Theater.

Wie siehst Du als Frau die Chancen für eine erfolgreiche Karriere im Frauenfußball? Denkst Du, es ist schwerer etwas zu erreichen als im Männerfußball oder liegt dies an dem geringen Interesse am Frauenfußall?

Ja, ich denke, das Problem ist vor allem die mangelnde Medien-Präsenz. Die Gesichter sind einfach nicht so präsent. Der Sport lebt aber auch von den Gesichtern und wenn diese nicht gezeigt werden, dann kann man ihn nicht populär machen. Meiner Meinung nach ist es schwerer, da Frauen weniger gefördert werden. Selbst wenn man in der Bundesliga spielt, fällt es schwerer, sein Leben nur dadurch zu finanzieren.

Bist du der Meinung, dass man sich um die Zukunft des deutschen Frauen-Fußballs Sorgen machen sollte?

Ja, denn es gibt auch Vereine, die ihre Damenmannschaften einfach nicht mehr zusammen bekommen. Dies führt dazu, dass sich Damen aus verschiedenen Dörfern zu einer Mannschaft finden müssen. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Trainer, da männliche Trainer es bevorzugen, Männer zu trainieren. Die Fragen stellte Milad Jaqubi, Schüler der 9d des Gymnasiums Schramberg.