Sulgener Sternsinger sammeln 15 100 Euro
Schramberg-Sulgen. Wirklich stolz kann die Sulgener St. Laurentius – Gemeinde auf ihre Sternsinger sein. Unter dem Motto "Segen bringen – Segen sein" haben sich über 40 Ministranten auf den Weg gemacht, die frohe Botschaft von der Geburt Jesu in die Häuser zu tragen und den Segensspruch C + B + M an die Haustüren zu schreiben. Insgesamt konnten die Kinder und Jugendlichen über 15 100 Euro für das Kindermissionswerk ersingen.
Doch bevor es losgehen konnte, waren viele Vorbereitungen durch den Gesamtorganisator Joachim Wodarz und seinem Helferteam zu treffen. Bereits im Oktober geht die Umfrage unter den 75 Mini’s der Gemeinde los, wer als Sternsinger unterwegs sein kann. Einige Familien legen extra den Weihnachtsurlaub um, damit der Nachwuchs aktiv sein kann. Dann erfolgt die Zusammenstellung der bunten Gewänder und die Einkleidung der acht Gruppen. Alle wollen die farbenprächtigste Kleidung für ihren Einsatz haben. Keine leichte Aufgabe für das Helferinnen – Team aus Regina Preisig, Ulrike Pfaff, Gudrun Fahrner und Petra Jahns, die sie jedoch jedes Jahr mit Bravour meistern. Wenn es dann am zweiten Januartag richtig los geht, sind alle "heiß". Aufgeregt wuseln die Sternträger, Kassierer, Casparn, Melchiore und Balthasare durch den Pfarrhof. Dann geht es los. Zunächst mit der Aussendungsfeier, die Pfarrer Eisele gestaltete. Danach gibt es kein Halten mehr, die Gruppen schwärmen aus, um jedes Haus auf dem Sulgen zu besuchen. Dank der Altersstruktur der Sulgener Ministranten, die von neun bis 22 Jahren reicht, ist es nicht nötig, erwachsene Aufpasser mitzuschicken. Der Älteste ist der Kassier und leitet die Gruppe. "So gut wie immer", berichtet Oberministrant Matthias Pfaff, "werden wir in den Häusern aufgenommen, viele erwarten den Besuch der Sternsinger aus jahrzehntelanger Tradition". Nur sehr selten hören die Sternsinger unfreundliche Worte. Dies spiegelt sich natürlich auch in dem erzielten Spendenergebnis der Ministranten wider. Und hier folgt dann die nächste gute Tat der engagierten Jugendgruppe. Einen Teil der erhaltenen Süßigkeiten spenden sie der Schramberger Tafel, "Es ist so viel, das wir getrost teilen können. Armut gibt es nicht nur in fernen Ländern", so der stellvertretende Oberministrant Simon Henne. Am Ende der Aktion waren es drei große Klappboxen, die der Tafel übergeben werden konnten.
Doch eines ist für alle das Schönste, der Zusammenhalt der Ministranten. Hier fühlen sich alle zuhause, die Neunjährigen genauso wie die 22-Jährigen. Dies wird besonders nach der Rückkehr der Gruppen in den Pfarrhof deutlich, lange sitzt man noch bei Tee und Gebäck zusammen. Gemeinsam wartet man auf die Bekanntgabe des Tagesergebnisses, welches in diesem Jahr von Susanne Seckinger und Heiko Munzinger ausgezählt wurde. Es ist dann eine besondere Atmosphäre im Pfarrhof, man hat etwas geschafft, sich eingesetzt für andere und zusammen etwas Greifbares erreicht. Nicht selten kommt ein Veteran der Ministranten vorbei um diese Atmosphäre noch einmal zu erleben.
An zwei Tagen waren die Sternsinger in diesem Jahr unterwegs, seit langer Zeit jedoch hat es während der Aktion wieder einmal geregnet, dennoch schlugen sich die Kinder und Jugendlichen wacker. Ihren letzten großen Auftritt hatten die Sternsinger dann beim Abschlussgottesdienst am Dreikönigstag. Danach verschwinden die Gewänder, Tücher und Turbane und Mützen nach dem Waschen wieder in den Kartons, bereit für das nächste Jahr. Doch eines bleibt: Das Wir-Gefühl.