Michael Melvin Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreter der Bürgerinitiative Pro Region vom Gespräch in Stuttgart herb enttäuscht

Von Edgar Reutter Schramberg. "Mehr als nur ernüchternd". war für die Vertreter der Bürgerinitiative "Pro Region Schramberg" der Besuch im Ministerium

Pro-Sprecher Michael Melvin fasste das Ergebnis der Gesprächsrunde in knappen Worten so, dass der Kampf um den Erhalt des Schramberger Krankenhauses verloren sei. Die Bürokratie, gelenkt durch die Politik, nehme keine Notiz von Schramberg, seinen Bürgern und der zukünftigen medizinischen Versorgung. Das Ministerium sehe die Versorgung im Kreis gewährleistet. Damit sei die Vorgehensweise von Landrat und Kreistag gerechtfertigt. Helios werde die 150 Betten von Schramberg nach Rottweil mitnehmen. Das Land werde bei zukünftigen Investitionen durch Helios in Rottweil 30 bis 40 Prozent Zuschüsse leisten, erklärte Melvin. Die betroffenen Bürger blieben jedoch zurück mit offenen Fragen ihrer zukünftigen ärztlichen und notärztlichen Versorgung: "Wie werden in Zukunft 9000 ambulante Behandlungen, die bisher in unserem Krankenhaus erledigt wurden, zukünftig abgewickelt? Wie werden die rund 760 Notarzteinsätze aufgefangen, die jährlich in Schramberg gezählt werden? Welche Antworten gibt die Politik auf unsere Fragen die wir insbesondere nach Rottweil richten?" Die Bürgerinitiative habe sich im Dienst der Bevölkerung vollkommen für den Erhalt einer Gesundheitsver- sorgung eingesetzt, müsse nun aber attestieren, dass gegen den Amtsschimmel kein Kraut gewachsen sei.

Die Ministerin sei zu spät zum Termin gekommen und sei auch wieder früher gegangen. Melvin ließ abschließend keinen Zweifel daran, dass sich der Oberbürgermeister mitsamt seinem Stab trotzdem voll eingesetzt habe, um zu retten, was noch retten ist. "Allerdings sind auch unsere städtischen Politiker an der unmenschlichen Politik des Kreises gescheitert", bedauerte Melvin.