OB Herzog (links) überreichte dem Bundestagsabgeordneten Fechner die Akte Talstadtumfahrung Schramberg. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Talstadtumfahrung: Schramberg sucht Unterstützer in Berlin

Von Volker Rath

Schramberg. Schramberg gibt beim Thema Talstadtumfahrung nicht auf. Die Umgehung soll im Bundesverkehrswegeplan wieder mit dem Vermerk "vordringlicher Bedarf" versehen werden.

Dieses Etappenziel gaben Vertreter von Stadt und Gemeinderat dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner mit auf dem Weg. Fechner ist Abgeordneter des Wahlkreises Emmendingen und betreut für seine Partei den Raum Schramberg mit. Beim Besuch am Dienstag im Rathaus erklärte Oberbürgermeister Thomas Herzog dem Abgeordneten den politischen Willen in der Stadt: Schramberg brauche die Umfahrung, das Projekt seit 40 Jahren "Konsens" quer durch alle Fraktionen. Der "Lückenschluss" der Verkehrsachse zwischen den Autobahnen A5 und A81 durchs Kinzigtal müsse endlich kommen.

Das Land hat das Projekt, das auf 117 Millionen Euro geschätzt wird, von der Wichtigkeit her herabgestuft. Damit läge die Talstadtumfahrung für Jahrzehnte auf der langen Bank (wir berichteten). Schramberg will das nicht akzeptieren und erhielt von Fechner Rückendeckung: Es habe nicht allzu viel zu bedeuten, was das Land wolle. Schließlich bezahle der Bund. Und der bestimme dann auch.

Fechner dämpfte überzogene Erwartungen, die ohnehin niemand hatte: "Ich sag’s gleich, ich bringe kein Geld mit." Ein Baustart in den nächsten ein, zwei Jahre sei unrealistisch. Möglich sei es aber, die Umgehung wieder in den Status des vordringlichen Bedarfs zu hieven. Dafür sagte er der Stadt seine "volle Unterstützung" zu. Dabei sei es "sicher kein Nachteil", einen Berliner "CDU-Promi" im Wahlkreis zu haben. Die Andeutung auf Volker Kauder löste ein Grinsen bei den Kommunalpolitikern aus.