Clemens Maurer, Eberhard Pietsch und Jürgen Kaupp (von links) legen beim Redaktionsbesuch ihre Pläne auf den Tisch. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Umfahrung soll nicht nur Waldmössingen dienen / Trasse führt von Seedorf bis Rötenberg

Durch Waldmössingen rumpelt tagein, tagaus viel Verkehr. Das soll sich ändern. Doch über das Wie gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Der CDU Stadtverband hat sich darüber schon seit Jahren Gedanken gemacht.

Schramberg-Waldmössingen. Die CDU bezieht Stellung zum Artikel "Anwohner haben den Verkehr satt" vom 27. April im Schwarzwälder Boten. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Clemens Maurer, Kreisrat Eberhard Pietsch sowie Ortschafts- und Gemeinderat Jürgen Kaupp legen beim Redaktionsbesuch ihr Konzept vor. Dieses sieht eine "große Lösung" vor – und zwar eine Umfahrung, die zwischen Dunningen und Seedorf von der bisherigen Landesstraße abzweigt, die Straße zwischen Heiligenbronn und Waldmössingen am Lehen kreuzt und an Aichhalden und Rötenberg vorbeiführen würde, und dann weiter in Richtung Rötenbach und Alpirsbach geht. So würden neben den genannten Orten auch Winzeln und Fluorn deutlich entlastet.

Eberhard Pietsch kann hierzu bereits großflächiges Kartenmaterial präsentieren, hat er dieses Projekt doch schon länger in der Pipeline und mehrfach bei Entscheidungsträgern vorgestellt. "Das große Problem in Waldmössingen ist der Schwerlastverkehr in und aus Richtung Freudenstadt", weiß Jürgen Kaupp aus eigener Erfahrung – zumal die Strecke an den "24 Höfen" ausgebaut und somit für Lastwagen deutlich attraktiver geworden ist. Sei dieser erst einmal weg, wären Waldmössingen und die anderen Orte entlang der genannten Strecke deutlich entlastet. Eine Stichstraße soll als Zufahrt zum Industriegebiet Waldmössingen dienen.

"Wir wollen eine regionale Lösung", stellt Clemens Maurer dar. Der Vorschlag von Eberhard Pietsch sei bereits im Dezember 2016 an das Landratsamt gegangen und sei im mittelfristigen Ausbauplan enthalten. 30 000 Euro an Planungsmitteln wurden eingestellt und für die Trassenfindung verwendet. "Die Straße soll in den Flächennutzungsplan kommen", formuliert Pietsch das nächste Etappenziel.

Von dahin bis zum Bau ist es freilich noch ein weiter Weg. Hoffnungsfroh stimmt Pietsch aber, dass sowohl die Bürgermeister Bernhard Tjaden (Fluorn-Winzeln) als auch Michael Lehrer (Aichhalden) dieser regionalen Lösung sehr wohlgesonnen sind.

Kaupp hat noch einen weiteren Vorschlag parat: So könnte der Abraum des Tunnels für die Talstadtumfahrung als Untergrund für die Trasse der geplanten Umfahrung von Seedorf bis Rötenberg dienen und dafür sorgen, Kosten einzusparen. "Wir nehmen die Sorge der Waldmössinger Bürger nach Verkehrsentlastung ernst", erklärt Clemens Maurer. Die Einbindung in eine Gesamtumfahrung sei die bessere Lösung, als eine örtliche, da diese ortsferner sei und weniger Beeinträchtigungen für die Anwohner – beispielsweise des Roten Wegs – bringe.

Die Stadt solle, fordert Maurer, schnellstmöglich prüfen, ob sie ihre Variante, deren Verlauf um Waldmössingen derzeit im Flächennutzungsplan erhalten ist, nicht dem übergeordneten Vorschlag anpasse und bei Kreis und Land für eine Beteiligung werbe. "Sie könnte in Vorleistung gehen, auch bevor die gesamte übergeordnete Trasse planfestgestellt ist", schlägt der Stadtverbandsvorsitzende vor. So könne die Ortsumfahrung schon frühzeitig an die richtige Stelle geführt werden.

Nicht rundum zufrieden ist die CDU mit der Stadtverwaltung: "Nicht alles, was von dort kommt, läuft zu unserer Zufriedenheit. Vieles dauert zu lange und wird zu bürokratisch", klagt Maurer.

Nicht auf sich sitzen lassen wollen die CDU-Vertreter einige Kritikpunkte, die Franz Maurer in unserem Artikel "Anwohner haben den Verkehr satt" geäußert hatte.

Die CDU stehe für das Verbindende in der Stadt und stelle sich gegen Nörgler, die ihren Stadtteil nur benachteiligt sehen, ohne zu merken, wie es in der Gesamtstadt vorwärts gehe, sagt Clemens Maurer.

Jürgen Kaupp erklärt beispielsweise, dass Waldmössingen die gepflegtesten Straßen und Gehwege in der Region habe. Es werde genügend in Waldmössingen investiert – beispielsweise für Wohn- und Industriegebiete sowie für die Innenentwicklung.

Die Abwassergebühr sei nicht gestiegen, wie von Franz Maurer behauptet, sondern gesunken.

Auch die reine Vereinsförderung sei von 300 000 Euro im Jahr 2016 auf 420 000 Euro im laufenden Jahr gestiegen.

Waldmössingen, ergänzt Clemens Maurer, stehe sehr gut da. Zu den genannten Investitionen komme ein eigener Bauhof und ein Top-Naherholungsgebiet. "Manche Gemeinde würde sich eine derartige Infrastruktur wünschen", so Maurer.