Stadtwerke-Chef Peter Kälble und der technische Leiter Christoph Huber (Achter von links) führen die Mitglieder des Ortschaftsrats über das Freibadgelände. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Freibad: Vor-Ort-Termin des Ortschaftsrats / Verantwortliche erklären Verzögerungen in der Planung

Ihre Nachricht ist schlecht gewesen, aber die Überbringer Peter Kälble und Christoph Huber machten deutlich, dass die Stadtwerke nicht die Verursacher der zeitlichen Verschiebung sind.

Schramberg-Tennenbronn. Zwar liegen die vorbereitenden Arbeiten im Freibad im Zeitplan und der aufgeschüttete Boden kann sich absenken und verdichten, aber die bisher fehlende Bewilligung einer Förderung des Bunds für die Sanierung verschiebt die Eröffnung des Freibads ins Jahr 2022 (wir berichteten).

Bei einer Ortsbesichtigung wandelten am Dienstag die Ortschaftsräte über aufgeschüttetem Boden im ehemaligen Schwimmbecken auf der Höhe der künftigen Wasseroberfläche. Etwa sechs bis acht Monate Setzungszeit brauche der Boden, damit das neue Edelstahlbecken auf einer Feinschicht sicher eingebaut werden könne, machte Huber den Zeitplan deutlich. Dabei bleibe die alte Betonplatte im Boden, auf der dann die Installationen für das neue Becken verlegt werden. Den Sprungbereich habe man abgetrennt, weil dieses tiefe Becken nicht mehr gebraucht werde. Dies beklagte eine Besucherin, weil ohne Sprungturm eine Attraktion für junge Besucher verschwinden werde.

Von den aufgefüllten 7000 Kubikmetern Erde brauche man etwa 2000 zum Anlegen des Panoramawegs, der rollstuhlgerecht ansteigend um die Schwimmbecken herumführen werde. Für die große Rutsche werden neue Schalen eingebaut, aber die Betontreppe von 1985 bleibe erhalten.

Erstmals Förderung aus zwei Töpfen

Beim ehemaligen Planschbecken werde ein Bouleplatz angelegt und daneben ein Spielplatz, zeigte Huber beim Rundgang. Der entkernte Umkleidebereich werde etwas verkleinert und aus der Sauna werde ein Lagerraum für Geräte. Der Eingangsbereich werde offener und freundlicher gestaltet und die gesamte Elektroinstallation erneuert.

Vor dem Kiosk biete eine breitere Terrasse mehr Platz und der Hang davor führe in acht Stufen hinunter zum Schwimmbecken. Auf dem Rundgang durch das völlig neu geplante Schwimmbad hatten sich bei den Ortschaftsräten viele Fragen angesammelt, auf die Geschäftsführer Peter Kälble noch vor Ort und dann auch bei der Sitzung in der Festhalle einging.

"Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten", beantwortete Kälble einige Fragen der Ortschaftsräte. Der Bescheid über den erhofften und für die Baukosten über 5,5 Millionen Euro eingerechnete Zuschuss vom Bund sei noch immer nicht eingetroffen. Ohne die beiden Zuschüsse über insgesamt 2,5 Millionen Euro könne die Erneuerung des Freibads nicht finanziert werden.

Erstmals bekomme ein Projekt Gelder aus zwei verschiedenen Töpfen, erklärte Peter Kälble. Dazu habe man das gesamte Vorhaben planerisch und finanziell genau aufteilen müssen: Ausbau und Attraktionen fördere das Land, für die Sanierung der Sport- und Freizeitstätte erhoffe man die Förderung vom Bund.

Langwieriger Prozess bis zur Zusage

Man habe im Mai 2019 alle Unterlagen in zwei dicken Ordnern eingereicht, das Projekt persönlich in Bonn vorgestellt und den Antrag diskutiert. Nun erwarte man täglich die Zusage der Förderung. Erst dann könne man die vorbereiteten Ausschreibungen mit einer Angebotsfrist von 35 Tagen rausschicken. Über Vergaben entscheide der Gemeinderat im November, kündigte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr an.

Wenn eine Firma sofort bauen könne, sollte man das zulassen, forderte Peter Bösch und wollte für die Ausschreibung auch zwei Zeitpläne für Winter und Sommer. Patrick Fleig lobte den "schnellstmöglichen Antrag auf Förderung" und erwartete eine umfassende Ausschreibung der weiteren Hauptgewerke für den Rohbau und den Bau der Edelstahlbecken. Wie Fleig wollte auch Monika Kaltenbacher den Bau im Winter ermöglichen.

In der nächsten Sitzung des Gemeinderats gebe es eine ausführliche Information und Diskussion der Entwicklung, kündigte die Oberbürgermeisterin an – die erste Information unter Bekanntgaben habe sehr kurzfristig angesetzt werden müssen.