Für die Umsiedlung der Feldlerche im Gewerbegebiet "Im Webertal" soll eine Blumenwiese als Ausgleich geschaffen werden. Weil diese mitten von bewirtschaftetem Ackerland liegt, beschwert sich Ortschaftsrat Michael Schneider über die Vorgehensweise der Behörden. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kritik an der Vorgehensweise der Behörden

Schramberg-Waldmössingen (lh). In der Sitzung des Ortschaftsrats Waldmössingen hat sich Rat Michael Schneider über die aus seiner Sicht fragwürdige Vorgehensweise von Behörden beschwert.

Nachdem im Waldmössinger Industriegebiet "Im Webertal" die Feldlerche vorkommen soll, müsse für dieses Tier ein Ausgleich in Form einer Umsiedlung geschaffen werden, bevor ein Betrieb dort erweitern oder neu ansiedeln dürfe. Er befürchte, dass bald auch für einen ausgebüxten Wellensittich so etwas gefordert werde. Für die Umquartierung der Feldlerche habe die zuständige Behörde des Landratsamts Rottweil einfach eine Fläche in städtischem Besitz ausgewählt, auf der eine Blumenwiese entstehen soll. Dies erschwere örtlichen Landwirten das Bewirtschaften ihrer drumherum liegenden Äcker und Felder. Er verstehe nicht, wieso mit den Landwirten nicht darüber geredet werde. Mit einem Flächentausch könnte die geplante Blumenwiese an den Rand verlegt werden, wodurch eine Zersplitterung verhindert werde.

Schneider fordere die Stadt deshalb auf, sich mit dem Landratsamt nochmals zusammenzusetzen, um eine bessere Lösung zu erhalten.

Ortsvorsteherin Claudia Schmid räumte ein, dass dieser Einwand berechtigt sei. Bei Bebauungsplänen hätten die Kommunen mit hohen Hürden zu kämpfen. Heute benötige ein Verfahren deutlich mehr Zeit als noch vor Jahren. Ein Vorabgespräch mit den Landwirten hätte sicher nicht geschadet. Das Landratsamt habe eben eine Fläche ausgewählt, in deren Besitz die Stadt ist und betrachte dies als zufriedenstellende Lösung.

Sie wolle trotzdem versuchen, die Behörde umzustimmen, wenngleich es bei diesem Verfahren schon zu spät sein könne, bedauerte die Ortschefin.

Beim Tagesordnungspunkt Bekanntgaben und Anfragen informierte Schmid über den aktuellen Sachstand der geplanten stationären Blitzer in der Heimbachstraße und den Neubau einer Leichtathletikanlage beim Sportgelände des Sportvereins. Hierzu hatten sich einzelne Ortschaftsräte in der September-Sitzung erkundigt. Laut der Ortsvorsteherin hat sich die Veröffentlichung der Ausschreibung für die Radaranlage aufgrund von Krankheit auf diese Woche verschoben.

Bei der Leichtathletikanlage soll nach Auskunft des Fachbereichs Umwelt und Technik in der Kalenderwoche 42 mit dem Unterbau begonnen werden. Danach sei vorgesehen, die Rasenfläche einzusäen und Weitsprunggrube und Tartanlaufbahn herzustellen. Da die Arbeiten stark witterungsabhängig seien, könne sie keinen genauen Zeitpunkt der Fertigstellung bekannt geben, bat Schmid um Verständnis.