Foto: Bartler-Team

Gäste aus nah und fern feiern bei sommerlichen Temperaturen Bands aus der Metal-Szene.

Schramberg-Tennenbronn - Plastikbecherbier und "Bruzzelfleisch", Campingtisch im Planschbecken und Männer in Schottenröcken; Bankgarnitur mit Skelett und schwarz gekleidete Menschen, die auf Heuballen abrocken – das sind Indizien, die auf ein Metal-Festival hinweisen.

Letztere spezifizieren das Ganze: Das schwäbisch sprechende Volk und der Standort inmitten des Waldes sind der Beweis dafür, dass es sich um den Metalacker im Schwarzwald handelt.

Nach vier Tagen Campieren, Headbangen und Feiern ging am Sonntag die achte Auflage des Metalacker-Festivals zu Ende.

Veranstalter Simon Kaltenbacher und Robert Broghammer konnten bereits kurz vor den Kanonenschlägen, die den buchstäblichen Startschuss für das Festival am Freitagnachmittag gaben, mitteilen, dass der Campingplatz wider deren Erwartungen, bereits voll sei.

Knapp 3000 am Freitag und 3000 Besucher am Samstag belagerten die Grünfläche, die so gewählt wurde, dass die Konzertbühne am unteren Ende des Hanges lag, sodass eine Art Natur-Tribüne für die Zuschauer entstand.

Auch über das Handling mit den Bands schätze sich Kaltenbacher in diesem Jahr besonders glücklich. So seien die Musiker pünktlich in den Tiefen des Schwarzwaldes angekommen, die Organisatoren hätten nicht um deren Auftritt bangen müssen.

Fans, die aus umliegenden Bundesländern angereist kamen zeigten, dass das Festival sich immer mehr überregional einen Namen macht. Die größte Strecke legte jedoch so manche Band zurück: "Parasite Inc." kamen aus Aalen, die Folk-Metal-Band "Eluveitie" aus Winterthur in der Schweiz, "Groovenom" aus Dresden, "Gloryhammer" sogar aus dem vereinigten Königreich.

Dass derart bekannte Metalbands ausgerechnet im beschaulichen Schwarzwald auftreten, lässt die Schwabenherzen höher schlagen: Sandro Geißler, Sänger der Gruppe "Groovenom" sei von der Umgebung und der Mentalität so angetan, dass der Dresdner sich fest vorgenommen habe, bald im Schwarzwald Urlaubzumachen.

Wie bei jedem rockigen Metal-Festival ging es neben der Musik und Feierei besonders um Eines: aufzufallen. Hier wurde ein Pavillon gänzlich in pink eingerichtet, große Banner und Flaggen zierten die Vorzelte, bunte Haare, ein großer Sombrero oder auch das Trinken aus Blutkonserven. Die Stimmung schien gelöst und freundlich.

Doch was macht den Metalacker so besonders und einzigartig? "Es ist super gemütlich und gut organisiert. Die Größe ist perfekt", erzählte Besucher Markus "Rotbart" Laufer aus Hardt.

"Es ist ein Mix aus Festival und Dorfgaudi", so Katrin Zimmermann, die sich auch auf den Frühschoppen des Festivals freue. Ullrich Bretz sei mit seinen Freunden aus Karlsruhe gekommen, er habe in Weil am Rhein ein Plakat mit der Werbung für den Metalacker entdeckt. Und auch Festivalbesucher "Mister FiB$" fand treffliche Worte: "Man bemerkt, dass die Veranstalter selbst schon Festivalbesucher waren und aus eigener Erfahrung handeln. Das Dorf hat liebevoll mitgearbeitet. Ich komme gern, weil es hier schön ist."

Insgesamt sei die Stimmung ausgelassen und friedlich gewesen, man habe auch keine negativen Zwischenfälle registriert, so Kaltenbacher. Als schönen Zwischenfall könne man einen ernst gemeinten Heiratsantrag benennen, den es auf dem Campingplatz gegeben habe.

Wir sind wahnsinnig stolz auf diese starke Teamleistung", freut sich Broghammer abschließend. "Nach dem Festival ist vor dem Festival", mit diesen Worten freuen sich die Veranstalter bereits auf die Organisation des nächsten Metalackers 2020.