Günter und Ulrike Balkau Fotos: Balkau Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Ulrike und Günter Balkau stellen gemeinsam mit "Rota" Ralf Maier in der Majolika aus

Schramberg. Wer innehält und durchatmet, ist empfänglich für Neues, für besondere Momente und Wahrnehmungen. Durch dieses Öffnen der Sinne schauen kreativ schaffende Menschen genauer hin – und legen los: Ulrike Balkau rührt dann Beton an, Günter Balkau greift zu Naturmaterialien und "Rota" Ralf Maier zu Pinsel und Farbe. Ab Freitag, 25. November, stellen die drei Künstler gemeinsam im Majolika-Firmenpark aus.

"Balkau trifft Rota Ralf Maier" heißt das Projekt des Tennenbronner Künstlerpaars mit dem Schramberger. "Wir haben uns bei einer Ausstellung in der Galerie Kimmich in Lauterbach kennengelernt", erzählt Ulrike Balkau. Und beim Betrachten der farbenfrohen "beseelten" Gesichter von Ralf Maier spürte Günter Balkau die künstlerische Verbundenheit: Jedes Maier-Porträt ist eine Deutung des Menschen, jede Balkau-Skulptur ein Menschenbild voller Geschichte und jede Balkau-Materialkunst eine Mahnung an die Menschen, die einfachen Dinge im Leben als Großes zu betrachten.

Die Umsetzung indes könnte unterschiedlicher nicht sein. So stehen bei den Betonköpfen von Ulrike Balkau die Themen Werden und Vergehen, Aufblühen und Zerfall im Mittelpunkt. Um den Betrachtern eine Ahnung davon zu vermitteln, wie die Köpfe mit ihren lebendigen Blicken Räume verändern können, wird in der Majolika ein Wohnzimmer aufgebaut und darin ein Teil der Skulpturen platziert. Darüber hinaus wird das "kalte" Material Beton auf Jahrhunderte altem, "warmen" Holz eines historischen Wehrs positioniert, um noch mehr Spannung aufzubauen.

In der jüngsten Zeit seiner künstlerischen Tätigkeit fühlt sich Günter Balkau immer mehr mit seinem Lebensumfeld, dem Schwarzwald, verbunden. Für ihn ist die Natur die eigentliche Künstlerin. "Trotz der monochromen Farbgebung von schwarz, weiß und rot entstehen Kraftzentren auf den Bildflächen, die durch die einfache Farbgebung besonders hervortreten", erläutert der gebürtige Schramberger. "Ich möchte dem Betrachter die Kunst der Natur wieder nahe bringen."

Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit von Ralf Maier liegt seit vielen Jahren bei Porträts. Da er in seinem Leben selbst viele Höhen und Tiefen des Menschseins erlebt, durchlebt und überlebt hat, wurde der Mensch zu seinem Lebensthema. Dabei konzentriert er sich auf das Gesicht, an dem er im Lauf seiner Auseinandersetzung mit dem Menschen "hängen geblieben" sei. "Ralf Maier ist es ein Anliegen, mit den Porträts dieser Menschen zu zeigen, dass sie im wahrsten Sinn des Wortes auch ein ›anderes Gesicht‹ haben", formulierte es Stadtarchivar Carsten Kohlmann bei einer Vernissage im Jahr 2014.

Auch für die Ausstellung "Balkau trifft Rota Ralf Maier" übernimmt Kohlmann bei der Vernissage die Einführung.

Weitere Informationen: "Balkau trifft Rota Ralf Maier": Vernissage am Freitag, 25. November, 19 Uhr im Majolika Firmenpark, Schiltachstraße 34. Musikalische Umrahmung: Jo Glaser. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 10.30 bis 17 Uhr, die Künstler sind anwesend. Die Ausstellung endet am 18. Dezember.