Für den Einblick in die Welt pubertierender Jugendlicher gibt’s vom Publikum viel Applaus. Fotos: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Matthias Jung gastiert mit seinem Programm "Generation Teenies – Pfeifen ohne Ende?!" im Subiaco

Lehrreiche Tipps und humorvolle Unterstützung zum Umgang mit pubertierenden Jugendlichen hat Spaßpädagoge Matthias Jung im Subiaco in der Majolika geboten.

Schramberg. In seinem Programm "Generation Teenies – Pfeifen ohne Ende?!" entführte der Diplom-Pädagoge seine Gäste in die unbekannte und häufig unverständliche Welt der Teenager. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Kleinkunstabende des Theaterrings Schramberg statt.

Mit viel Humor erzählte Jung einige Anekdoten von seinen Nachbarskindern Lisa und Benedikt, die gerade mitten in der Pubertät steckten. Sie beide hätten genauso wie Tausende von anderen Teenagern nur einen Job zu erfüllen: Rebellion gegen die Eltern. Und diesem Job widmeten sie sich mit voller Hingabe. Zudem sei die Pubertät ein stetiges Ausprobieren und ein dauerhaftes "Rendezvous mit sich selbst".

Der liebste Zeitvertreib der Jugendlichen sei es zu Chillen. Deshalb verbrauchten sie auch so viel Zeit auf der Toilette, es hieße ja nicht umsonst WC – "Wir Chillen".

Gerade bei Töchtern in der Pubertät sei das Badezimmer ein sehr beliebter Ort, dort können sie Stunden verbringen.

Jung riet den Zuschauern außerdem, einem im Rhein schwimmenden Mann, keinen Rettungsring, sondern Duschgel zu zuwerfen. "Das sind Väter, die nicht ins Bad kommen, weil ihre Töchter es belegen", erklärte er.

Geheimnis

Wohingegen Jungen das Bad meist vehement meiden. Geändert habe sich das bei Benedikt erst kurz vor seinem ersten Date. Danach hatte er das Duschen für sich entdeckt und frönte seinem neuen Hobby gleich mehrere Male am Tag.

Die elfjährige Nele habe ihren Eltern erklärt, dass ihr Zimmer für sie nun geheim sei. Darauf meinte die Mutter: "Ich würde das Geheimnis nur gerne mal lüften." Doch nicht nur frische Luft ist in so manchen jugendlichen Zimmern Mangelware, auch an der restlichen Hygiene hapert es gewaltig.

Jung erinnert sich noch lebhaft an die Monster, die in seiner Jugendzeit unterm Bett gewohnt haben. Bei Benedikt hätten diese Monster einen Getränkehandel eröffnet. Vom Pfand der leeren Flaschen, die die beiden beim Aufräumen im Zimmer gefunden hätten, habe sich Benedikt eine neue Spielekonsole gekauft.

Auch die körperlichen Verä nderungen, machten Jugendlichen und Eltern gleichermaßen zu schaffen. Nachdem die Füße sehr schnell gewachsen seien, trete im Kopf das Berliner-Flughafen-Symptom auf – eine lang andauernder Umbau.

Peinlichkeiten

Nicht wenige Zuschauer kannten die genannten Probleme aus Erfahrung mit den eigenen Kindern. Und wirklich jeder konnte sich an die Zeit erinnern, als einem selber die Eltern peinlich waren.

Jung wurde seine humorvolle Darbietung mit tosendem Applaus belohnt.