Schramberger Frauenpower zusammen mit Daniel Karrais: Fotografin Annette Kasenbacher (von links), HGV-Geschäftsstellenleiterin Manuela Moosmann, HGV-Vorsitzende Kirsten Moosmann und Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr in der Fußgängerzone.Foto: FDP Foto: Schwarzwälder Bote

Handels- und Gewerbeverein: Gespräch mit Landtagsabgeordnetem und Oberbürgermeisterin

Schramberg. Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais interessierte sich bei einem Besuch und Austausch mit dem HGV Schramberg und Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr für die Situation des Einzelhandels und der Gastronomie in der Fünf-Täler-Stadt.

Gemeinsam mit der HGV-Vorsitzenden Kirsten Moosmann und Geschäftsstellenleiterin Manuela Klausmann machte sich die Gruppe auf den Weg durch einige Geschäfte in der Innenstadt. Beeindruckt haben den Landespolitiker die Vielfalt inhabergeführter Betriebe, die Schramberg zu bieten hat.

Im Gespräch tauschte Karrais sich mit Eisenlohr und den HGV-Vertreterinnen über mögliche politische Maßnahmen zur Stärkung des Handels und der Gastronomie aus, um die Betriebe durch die Folgen der Corona-Maßnahmen zu bringen. "Im Modebereich ist die Frühjahrskollektion noch da und es geht schon in Richtung Sommer", so HGV-Chefin Moosmann. Ein einheitlicher gemeinsamer Start des Schlussverkaufs wäre wichtig, um Rabattschlachten zu vermeiden.

Klausmann ergänzte, dass Händlern und Gastronomen von der Politik mehr unternehmerische Freiheit eingeräumt werden müsse. "Vor allem die Arbeitszeitregeln sollten flexibler gestaltet werden. Viele dürfen gar nicht nebenberuflich aushelfen, obwohl sie das selbst wollen. Für zwei Stunden lohnt es sich nicht extra zu kommen", bestätigt Moosmann aus ihren Erfahrungen als Chefin der Bar in der Majolika. Karrais unterstützte die Rufe nach mehr Entscheidungsfreiheit: "Wir sollten nicht durch zu viele Regeln Wachstumschancen kaputt machen."

Als wichtigen Frequenzbringer für Geschäfte und Gastronomie sieht Eisenlohr den Tourismus. "Wir haben als Teil des Schwarzwalds viel Potenzial, das ich weiter aktivieren möchte", so Eisenlohr. Auch Karrais möchte den Tourismus im Kreis voranbringen.

Im Gespräch mit Jens Krön bei Lederwaren Krön ging es Karrais um die Möglichkeiten von Online-Shops. Mit den Shops sei so, dass der Verkauf auf Plattformen von Lieferantenseite untersagt sei. Ein eigener Online-Shop verursache hohe Kosten und Aufwand und wolle so wohl überlegt werden, so Krön. "Ein Gemeinschaftsprojekt, wie ein Online-Marktplatz, macht aus Kosten und Aufwandsgründen bei den zu erwarteten Umsätzen keinen Sinn, da die Kunden eher direkt bei den Platzhirschen kaufen", so Kröns Einschätzung. Wenn online, dann überregional und als Gemeinschaftsprojekt. an. Krön, der von einem schleppenden Wiederanlaufen sprach, hatte deutliche Einbußen zu verzeichnen. Dazu trage auch die Maskenpflicht und die Begrenzung der Kundenzahl im Geschäft bei. Er wünschte sich einen Fahrplan, wann es wie weitergehe. Dabei denke er vor allem an potenzielle Kunden, die, bevor sie Geld ausgeben, wissen wollen, wie es mit Job und Gehalt weiter geht.

Ein anderes Bild zeichnete Johannes Kempf vom Porzellanhaus Schinle. Geschirr, Haushaltsartikel und Deko seien in Zeiten von Homeoffice und ausfallenden Urlauben gefragt, da sich die Leute für daheim etwas gönnen wollen. Dennoch sei die Stimmung anders als vor der Krise. Kempf setze jedoch auf Optimismus.

Fotografin Annette Kasenbacher berichtete, dass es langsam wieder nach oben gehe. Sie habe durch immer wieder kreative Lösungen versucht, Kontakt mit den Kunden zu halten.