Das gab es so noch nie: Hunderte Menschen durchwanderten zu Fuß oder -fuhren mit Elektro- oder herkömmlichen Fahrrädern zumindest Teile des autofreien Bernecktals. Viele der Festbesucher sprachen auch den Wunsch einer späteren Wiederholung des Fests aus. Organisiert worden war es in einer Arbeitsgruppe auf Initiative der Tennenbronner BDU-Fraktion sowie auf Schramberger Seite von SPD/Buntspecht. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerfest zu fünf Jahren Eingemeindung Tennenbronns lockt rund 5000 Besucher.

Schramberg - Mit dem "Bozner Bergsteiger-Marsch" vor den Felsen am Eingang zur Berneck eröffnete der Musikverein Harmonie das Bürgerfest auf der Seite von Tennenbronn.

Zum fünfjährigen Jubiläum der Eingemeindung feierten Bürger und Vereine mit vielfältigen Aktivitäten im romantischen und an diesem Tag autofreien Bernecktal. Dies zeige, dass der Zusammenschluss nicht nur akzeptiert werde, sondern "von den meisten für gut befunden wird", zog Ortsvorsteher Klaus Köser eine Bilanz. Den Weg machte er für Spaziergänger und Fahrradfahrer mit einem Schnitt durch das grün und orange Band frei und eröffnete damit das Bürgerfest.

Ein kleiner Fahrradkorso machte sich auf den Weg zur Forellenstube, bei der man sich mit den ersten Besuchern aus Schramberg treffen wollte. Um 9.30 fuhr dann der erste Inliner und gleich danach auch ein Mädchen mit Einrad das Tal hinunter und an der Galerie unterm Regenbogen vorbei. Dann kam auch schon die ehemalige "Grenzstation" zwischen Baden und Württemberg mit einladendem Rastplatz und Musik. Dort konnten die Gäste unter der badischen Fahne oder der schwarz-roten des Königreichs Württemberg Platz nehmen, aber die meisten suchten eher ein schattiges Plätzchen, und die gab es beidseitig der Grenze.

In Schramberg begrüßte Schirmherr und Ministerialdirektor Herbert O. Zinell "die tolle Idee, nach fünf Jahren die Eingemeindung zu feiern". Die Idee stammte von Ewald Graf von "Buntspecht", sie war dann von der Liste Bürger für Demokratie und Umwelt (BDU) in Tennenbronn aufgenommen worden.

Zinell blickte auf die Eingemeindung als "spannenden Prozess" zurück und verwies auf die "große Leistung" in der Umsetzung der Eingemeindung und des damit verbundenen Vertrags. Für das Land Baden-Württemberg sei die Eingliederung Tennenbronns eine "Blaupause", nachdem mittlerweile auch andere Kommunen diesen Weg gegangen seien.

Zinell gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es vielleicht einmal gelingen könne, einen Wanderweg durch das Tal zu bauen, der die Stadtteile verbinde. Die Möglichkeit, das Bernecktal mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erleben, war für viele der rund 5000 Besucher aus den Stadtteilen und darüber hinaus auch ein besonderes Erlebnis. Und da wurde dann auch so manches entdeckt, was beim schnellen Vorbeifahren mit dem Auto bislang verborgen blieb.

Zufrieden zeigten sich auch die zahlreichen Vereine, die entlang der Strecke an mehreren Punkten mit Informationen und kleinen Ausstellungen, Spaß und Spiel sowie mit Getränken und Speisen aufwarteten. So manche hatten dann doch nicht mit einem solch starken Interesse gerechnet. Aber nachdem auch das Wetter hervorragend mitgespielt hatte und den ganzen Tag über angenehme Temperaturen im ansonsten kühlen Talgrund herrschten, trug auch dieses zum Gelingen bei.